Yevgeniy Kissin, Midwood, Brooklyn
»Wir haben uns beim Tanzen kennengelernt, bei einer Party im Januar 1938. Ein Freund, der genau wie ich bei der Armee war, hatte mich eingeladen - und versprochen, dass dort viele hübsche Mädchen sein würden. Eine fand ich besonders toll - aber leider hatte sie schon ein anderer Typ zum Tanzen aufgefordert. Er trug Uniform und hohe Stiefel, was die Frau zum Glück schrecklich fand. Ich trug zwar auch eine Uniform, aber meine gefiel ihr. Bis heute weiß ich nicht so genau, ob sie sich damals in mich oder meine Kleidung verliebt hat.«
Angie Terranova, Staten Island, New York
»Über das Älterwerden denken wir gar nicht nach. Wenn man sich jeden Tag sieht, fallen einem ja keine großen Veränderungen am anderen auf. Wir stehen nicht zusammen vorm Spiegel und sagen: Da, schau mal, eine Falte. Und ein paar Tage später: Guck, die Falte ist ein Stück tiefer geworden. Solche Dinge passieren einfach, ohne dass man sie mitbekommt. Mein Mann wird bald 84 - trotzdem kommt mir nie der Gedanke, dass ich mit einem alten Menschen zusammen bin. Ich hoffe, ihm geht es genauso.«
Golda Pollac, Mill Basin, Brooklyn
»Am Anfang habe ich mich kaum getraut, ihn anzusprechen. Er war ja viel älter als ich - und ständig von anderen Frauen belagert, weil er so gut aussah. Von Beruf ist er Schneider und hatte einen eigenen Betrieb, in dem er Maßanzüge für Männer hergestellt hat. Nach dem Krieg ist er in das Haus gezogen, in dem auch meine Schwester gewohnt hat. Wir haben uns nicht sofort ineinander verliebt, aber irgendwann hat es richtig gefunkt zwischen uns. Im August feiern wir unseren dreiundsechzigsten Hochzeitstag.«
Ykov Shapirshteyn, Brighton Beach, Brooklyn
»Was das Geheimnis unserer Liebe ist? Sagen wir so: Ein Geheimnis ist und bliebt ein Geheimnis. Unseres werde ich jedenfalls nicht verraten!«"
Moses Rubenstein, Sheepshead Bay, Brooklyn
»Meine Frau ist 85, ich bin bald 88, und ich wünsche mir einfach nur noch fünf oder sechs schöne gemeinsame Jahre. Das ist alles, was ich will, viel länger muss das Leben gar nicht dauern. Dann kann ich noch erleben, wie meine Enkel erwachsen werden und vielleicht heiraten. Ich will, dass sie so glücklich werden, wie wir es sind.«
Leila Ramos, Williamsburg, Brooklyn »Er war meine erste große Liebe. Natürlich werden wir immer älter, jeden Tag ein bisschen mehr. Aber im Herzen bleiben wir jung. Und ich glaube, ihm geht es genauso.«
Sheila Newman, Flatlands, Brooklyn »Wie wir uns kennengelernt haben? Durch Musik! Ich musste in der Schule ein Referat über einen Komponisten halten, hatte aber keine Ahnung von Musik. Also hat meine Mutter vorgeschlagen, dass ich David um Hilfe bitte, weil er sich damit auskennt. Mein Plan war, dass er das Referat für mich vorbereitet. Aber er hat gesagt: Nein. Ich helfe dir, aber schreiben musst du selbst. Und er hatte so hohe Ansprüche! Das hat mir gefallen. Danach sind wir auf eine Party gegangen. So fing es an.«