Warum man die eigene Blutgruppe kennen sollte

A, B, AB, 0, dazu Rhesus- und Kell-Faktor: Nur wenige Menschen wissen ihre Blutgruppe, dabei kann das im Notfall Leben retten. Ein Spezialist erklärt die Unterschiede, welche vor welcher Krankeit schützt – und warum eine Gruppe unbekannterweise besonders benötigt wird für Transfusionen.

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SZ-Magazin: Herr Hitzler, welche Blutgruppe haben Sie?
Walter Hitzler: Während des Studiums habe ich zum ersten Mal Blut gespendet, da wurde meine Blutgruppe mit 0, Rhesus-positiv und Kell-negativ bestimmt. Wissen Sie, welche Blutgruppe Sie haben?

Nein.
Dann haben Sie wahrscheinlich 0 oder A. Diese Blutgruppen kommen in Deutschland am häufigsten vor. A kommt mit 43 Prozent vor und 0 mit 41 Prozent.

In asiatischen Ländern ist häufig die Blutgruppe B am stärksten vertreten, in vielen afrikanischen Ländern die Blutgruppe 0. Wie kommt diese Verteilung zustande?
Das hängt mit verschiedenen Infektionskrankheiten zusammen. Viele Bakterien und Viren haben ähnliche Oberflächenstrukturen wie die Blutgruppen. Die Blutgruppe kann einen Menschen also anfälliger für bestimmte Erreger machen. So war das etwa bei Malaria. Vor Millionen Jahren ist die Blutgruppe 0 unter starkem Selektionsdruck als Mutation von der Blutgruppe A entstanden. Blutgruppe 0 war resistent gegen die Infektion, also hatten Menschen mit der Blutgruppe 0 eine höhere Überlebenschance. Noch heute kommt in den feucht-tropischen Zonen Afrikas die Blutgruppe 0 häufiger vor als in anderen Weltregionen.