»Wenn meine achtjährige Tochter eine Diät machen will, würde ich hellhörig werden«

Magersucht ist die gefährlichste Essstörung unter jungen Menschen. Die Ärztin Silke Naab behandelt betroffene Kinder und Jugendliche. Im Gespräch erzählt sie, welche Rolle die sozialen Medien dabei spielen – und wie Eltern dazu beitragen können, dass es gar erst nicht so weit kommt.

Dr. Silke Naab ist Chefärztin an der Schön Klinik in Prien am Chiemsee. 

Foto: Schön Klinik

SZ-Magazin: Frau Naab, wie alt ist Ihre jüngste Patientin oder Ihr jüngster Patient?
Silke Naab: Unsere jüngste Patientin ist zwölf Jahre alt.

Wieso ist sie zu Ihnen gekommen?
Das Mädchen hat, ganz klassisch, sein Essverhalten geändert, gesund gegessen und sich viel bewegt, so dass zunächst niemand besorgt war. Dann ist sie den Mahlzeiten ferngeblieben, hat immer mehr Sport gemacht, aber ohne Spaß daran zu haben. Die Eltern haben den Kinderarzt kontaktiert, der das Mädchen zum Kinder- und Jugendpsychiater überwiesen hat. Der schickte das Mädchen wiederum zu uns in die Klinik.