»Mit kalten Füßen hat man eine deutlich verlängerte Einschlafzeit«

Dampfbad, Quarkwickel, warme Socken: Hausmittel gibt es viele, welche aber wirken? Und warum gibt es so wenig Forschung dazu? Die Ärztin Stefanie Joos spricht im Interview über die überraschende Wirkung von Spucke – und die Abgrenzung zur Homöopathie.

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Frau Joos, welches Hausmittel haben Sie zuletzt angewandt?
Stefanie Joos:
Den guten alten Wadenwickel bei meiner letzten Erkältung, da habe ich auch mit Salzwasser inhaliert gegen den Husten. Das mache ich eigentlich fast jedes Mal. Stillenden Müttern mit Brustentzündung rate ich zu Quarkwickeln, das hat mich einmal gerettet.

Dass kühlende Wadenwickel das Fieber senken, leuchtet ein. Wie aber kam der Mensch mal darauf, schmerzende Stellen mit Quark zu therapieren?
Das fragt man sich bei vielen Hausmitteln. Das ist abhängig von regionalen und kulturellen Eigenarten. Was haben die Leute gehabt, was gibt es in der jeweiligen Kultur? In Deutschland gibt es eben Milchprodukte, in asiatischen Ländern eher weniger. Über die lindernden Qualitäten von Quark weiß man wenig. Man vermutet eine Kombination aus kühlender und entzündungshemmender Wirkung. Dabei spielen wohl spezifische Substanzen im Quark eine Rolle. Aber da sind wir schon bei der Evidenz, die bislang noch nicht hinreichend untersucht wurde.