»Das Staunen ist der Beginn des Kinos«

Für seine beiden neuen Filme drehte der Regisseur Werner Herzog in der Salzwüste Boliviens und an den Kratern aktiver Vulkane. Ein Gespräch über die lange Suche nach dem, was Menschen ausmacht.

Dieses Foto entstand im Oktober 2016 am Rande der Hofer Filmtage, bei denen Herzogs Karriere begann und denen er immer noch verbunden ist.

Foto: Matthias Ziegler

SZ-Magazin: Die Kritiken für Ihren aktuellen Film »Salt and Fire« mit Veronica Ferres und Michael Shannon fielen gemischt aus. Beschäftigt Sie das?
Werner Herzog: Ich lese Kritiken kaum. Und wenn sie schlecht sind, habe ich kein Problem damit. Das gehört zu der Arbeit, die ich mache.

Der Film ist ein apokalyptischer Romantic-Thriller, darf man das so sagen?
Um Himmels willen, das ist irgendwann mal im Internet aufgekommen. Es geht um eine mysteriöse Geiselnahme, das Ganze spielt in einer Salzwüste in Bolivien. Die Handlung ist fiktiv, das ökologische Desaster im Film auch. Es ist Science-Fiction, basierend auf einer Kurzgeschichte von Tom Bissell mit dem Titel Aral. Ich wollte eigentlich am ausgetrockneten Aralsee drehen, aber dort war es logistisch problematisch. Keine Hotels, keine Dusche.