Die beiden beliebtesten Rauschgifte, außerhalb Bayerns natürlich, sind Haschisch und Kokain. Das erste macht müde, das zweite wahnsinnig. Deshalb gehen sich Kiffer und Kokser auf die Nerven und aus dem Weg. Auf WG-Partys aber gibt es kein Entkommen: Der gemeine Kokser, Kind der achtziger Jahre, Topmodel, Topverdiener und topfit, trägt stets ein »Wer hat hier gepupst?«-Gesicht zur Schau. Nachdem er fünf bis zehn Wodka Red Bull gekippt hat, will er tanzen. Doch wer besetzt kichernd die Tanzfläche? Der gemeine Kiffer, ein Kind der Sechziger, der sich auf Hasch über die lustige Maserung des Dielenbodens freut. Unaufhaltsam zieht der Kokser bei der ersten Technonummer sein enges Oberteil aus, stürmt auf eine Schönheit zu und rempelt dabei den Kiffer an. Der trollt sich in die Küche, um seinen dem Hasch geschuldeten Heißhunger mit einem Nutella-Tunfisch-Sandwich zu stillen. In der frischen Luft vor dem offenen Kühlschrank hockend, blockiert er den Kokser erneut, denn der braucht nun Prosecco und Eis für zwei Prosecco auf Eis. Der Kiffer aber lässt sich auf keine Diskussionen ein, da der Kokser für seine Begriffe viel zu schnell redet. Lieber sucht er sich ein schummriges Zimmer, um sich abzulegen. Dort stört er wieder den Kokser, der nun jene Tanzpartnerin besteigen will, aber in der Eile vergessen hat abzuschließen. An diesem Punkt tritt der Kiffer schließlich den Rückzug an. Denn er hat eh den ganzen Abend schon hin- und herüberlegt, ob er nicht lieber heimgehen, noch einen durchziehen und sich gemütlich einen runterholen soll.
Fotos: dpa, ap
Kiffer & Kokser
Zwei, die nicht miteinander können.