SZ-Magazin: Frau Taschen, die große Unbekannte in Ihrem Leben ist Ihre Mutter. Über Daniela Henke ist kaum mehr zu erfahren, als dass sie gelernte Schreinerin ist.
Marlene Taschen: Meine Mutter ist die jüngste von vier Töchtern und sagt, sie sei mehr oder minder von ihren Schwestern erzogen worden. Eine natürliche und warmherzige Frau mit einem unabhängigen Kopf. Als ich geboren wurde, war sie 21, mein Vater 23. Meinen Bruder und meine Schwester bekam sie direkt nach mir. Nachdem mein Vater sie verlassen hatte, bekam sie mit ihrem neuen Partner zwei weitere Kinder. Geheiratet haben die beiden erst nach 20 Jahren. Das habe ich von ihr abgeguckt und auch erst nach 15 Jahren geheiratet, als ich schon zwei Kinder hatte.
»Viele Leute blättern in unseren Büchern, ohne sie durchzulesen«
Marlene Taschen übernahm von ihrem Vater einen der erfolgreichsten Kunstbuch-Verlage. Ein Gespräch über ihre Kindheit im Zirkuswagen, über Bücher, die eine halbe Million Euro kosten und darüber, was sie an ihrem Vater richtig peinlich fand.

Marlene Taschen in ihrem Büro mit dem Bildband America’s Cup, Covergestaltung von Marc Newson. An der Wand hinter ihr ein Werk des deutschen Künstlers André Butzer.
Foto: Bea De Giacomo / Mirror Mirror