SZ-Magazin: Wenn Sie an sich selbst denken, an wen denken Sie: An Waltraud Lehner, mit diesem Namen wurden Sie geboren, oder an Valie Export?
Valie Export: An Valie Export. Waltraud Lehner ist für mich aber auch sehr wichtig, denn aus dem Ich bin ich rausgewachsen.
1966 haben Sie ein Gedicht geschrieben, in dem heißt es: »Geboren wurde ich in der Klinik, die der Stadt Linz gehört / Getrunken habe ich an der Brust, die meiner Mutter gehört / Versteckt habe ich mich vor den Bomben, die dem Staat England gehörten / (...) Geweint habe ich nach meinem Vater, dessen Tod dem Vaterland gehört« …
Ich habe als Jugendliche angefangen zu dichten, mit 13 habe ich gedichtet: »Am Anfang war das Wort, und das Wort war ein Mann.« Aber das Dichten war mir zu wutzelig.