Seit vierzig Jahren gibt Helge Schneider Konzerte, meistens fährt er selbst zu seinen Auftritten, oft in verrückten Fahrzeugen – einige Zeit fuhr er einen umgebauten Feuerwehrwagen. Er liebt Autos und Autobahnen, eigentlich redet er auch gerne darüber. Aber er hat Urlaub, da will er keine Interviews geben. Familienzeit. Nur zwei Auftritte hat der 63-Jährige im August, einen davon in der Schweiz, er fährt mit dem Wohnmobil, zwei seiner Kinder sind dabei. Auf dem Rückweg ein spontaner Stopp in München. Und so findet sich doch Zeit für ein Gespräch. Helge duzt gerne und will auch selbst geduzt werden. Es ist neun Uhr abends, ein Treffen im »Tabacco«, einer Bar nahe der Frauenkirche. »Wo sind die Kinder?«, fragt der Wirt zur Begrüßung. Kommen gleich, antwortet Helge, die sind da hinten am Brunnen. Legen wir los, meint er dann, um zehn müssen die Kinder ins Bett. »Also, Autobahnen …«
SZ-Magazin: Hast du noch dieses umgebaute Feuerwehrauto, mit dem du früher auf Tour warst?
Helge Schneider: Nee, leider nicht. Aber was heißt leider? Das Auto war natürlich eine Tortur. Wie das jetzt wäre, bei der Hitze! Meine Klimaanlage war nur ein kleiner Propeller vorne auf dem Armaturenbrett im Führerhaus. Ich bin mit dem Wagen 7000 Kilometer auf Tour gewesen. Höchstgeschwindigkeit 78 Sundenkilometer, bei durchgedrücktem Gaspedal. Als ich das Auto verkaufen wollte, habe ich noch mal alles durchgeguckt und gedacht: Och, man hätte ja einfach eine dünnere Gasrückholfeder einbauen können. Hab ich auch gemacht, war dann gleich einfacher mit dem Gasgeben. Als ich den Wagen dann verkauft hab, hab ich die alte Feder wieder eingebaut. Damit der Käufer genauso viel Spaß hat wie ich.