Das Blind Date ist im sozialen Umfeld vieler ein bewährtes Unterhaltungskonzept. Im Journalismus ist es immer noch ein ungewöhnliches Experiment. Seinen Reiz gewinnt es durch eine vergleichsweise diffuse Erwartungshaltung: Irgendwie interessant und wenn möglich auch lustig sollte es schon werden, aber da es kein festes Gesprächsthema gibt, die Teilnehmer sich nicht oder kaum kennen, weiß man nicht im voraus, ob und wie das gelingen könnte. Ein festlicher Rahmen – gutes Essen und etwas Alkohol - begünstigt das Gelingen in jedem Fall.
Das SZ-Magazin hat nun zum zweiten Mal ein solches Blind Date veranstaltet, in Berlin, und nennt es Tischgespräch. Mit einem Sechs-Gänge-Menü von Maria-Luisa Scolastra, der Köchin aus Umbrien, die für das Magazin seit vier Jahren auch Rezepte in der Kolumne »Kochquartett« schreibt.
Mit der Einladung verschickte die Redaktion als Beispiel das erste Tischgespräch in München, das vergangenes Jahr erschien. Die Gäste hatten also eine leise Ahnung, worauf sie sich einließen: tolles Essen aus der Cucina Povera Umbriens, gute Weine, und jede Menge Small Talk. Neun Leute erschienen zur Berliner Runde, ohne genau zu wissen, wer noch so alles zugesagt hat.
Die Auswahl der Gäste erfolgt streng subjektiven Kriterien: Auf wen ist die die Redaktion neugierig? Von wem ist zu erhoffen, dass er auch mal etwas Unerwartetes sagt – jenseits der bekannten Talkshow-Themen? Bei welchen Prominenten ist die Chance groß, sie so kennenzulernen, wie man sie eben noch nicht kennt?
Das Ziel dieser Unternehmung ist vor allem anspruchsvoller Small Talk, und wer sich fragt, was das ist, kann sich das von folgenden Personen im SZ-Magazin beantworten lassen: Iris Berben, Anna Thalbach, Peaches, Inga Humpe, Dunja Hayali, Shermin Langhoff, Michael Preetz, Boris Radczun und Jens Spahn. Sie redeten über Hunde, Kinder, Politik, Schwulsein, Fußball, Drogen, Berlin - und natürlich übers Essen.
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Foto: Peter Rigaud