Vor ein paar Wochen stand ich am Terminal 2 des Münchner Flughafens und wartete auf den Künstler Maurizio Cattelan. Er hatte gerade die diesjährige Kunstausgabe des SZ-Magazins gestaltet und zugesagt, für einen Abend nach München zu kommen, um das Heft und seine Collagen im Lenbachhaus vorzustellen. Er sollte mit der Lufthansa-Maschine aus Mailand um 14.20 Uhr landen, aber die A9 in Richtung Flughafen war dicht und ich spät dran, und so hastete ich um 14.35 Uhr vom Parkplatz in die Ankunftshalle, als mein Handy vibrierte, eine SMS des Künstlers:
Auf einen Streich
Zahnpasta auf der Türklinke, fingierte Flirt-Briefe, überrumpelte Lehrer: Altmodische Streiche scheinen so gut wie verschwunden zu sein. Was droht einer Gesellschaft, die sich so ernst nimmt, dass sie sich keine Albernheiten mehr erlaubt?