SZ-Magazin: Herr Oberbauer, nehmen wir an, ich wäre ein Durchschnittspatient bei Ihnen. Ich würde erzählen, dass ich meiner Frau nachspioniere, dass ich in der Nacht an ihrem Kleid schnuppere, um zu prüfen, wo sie war – und vor allem mit wem. Würde ich mich für meine Eifersucht schämen?
Harald Oberbauer: Ja. Den meisten ist es unangenehm, dass sie ihre Partner kontrollieren, wobei die Sache mit dem Kleid heute eher ungewöhnlich wäre. Als ich vor 15 Jahren mit der Eifersuchtssprechstunde begann, ging es noch um blonde Haare am schwarzen Jackett oder Lippenstift am Revers. Heute geht es um E-Mails, Nacktselfies und SMS von Arbeitskollegen. Sie würden sich also viel eher dafür schämen, dass Sie sich in den Computer Ihrer Frau eingeloggt haben. Aber viel wichtiger ist: Sie würden unter Ihrer Eifersucht leiden. Wäre Ihr Leidensdruck nicht groß genug, säßen Sie nicht hier. Doch das alles würden Sie mir nicht erzählen, denn Männer wie Sie, also Durchschnittspatienten, sind sehr zugeknöpft.
Wie brechen Sie das Eis?
Bei Frauen geschieht das von allein. Frauen suchen sich Hilfe, tippen bei Google die Wörter »Eifersucht« und »krankhaft« ein und landen früher oder später bei mir. Sie wollen reden. Männer werden in der Regel von ihren Frauen zu mir geschleppt und sitzen dann mit verschränkten Armen vor mir. Im Anamnese-Gespräch ist die Eifersucht vorerst kein Thema. Ich sage: »Erzählen Sie mir von Ihrer Beziehung«, »Haben Sie Kinder?«. Schön langsam nähern wir uns der Eifersucht, aber ich werte nie. Ich beginne vielleicht mit dem Satz: »Eifersucht ist etwas Normales. Aber Eifersucht kann auch krankhaft werden.«
Spielt es eine Rolle, ob ich Beweise habe für die Untreue meiner Frau? Werden Ihnen zum Beispiel ausgedruckte E-Mails unter die Nase gehalten?
Verwackelte Fotos interessieren mich nicht. Ich bin nicht Sherlock Holmes. Wären Sie also mein Patient, ginge es nicht um die Frage, ob Ihre Frau fremdgeht, sondern darum, wie Sie damit umgehen. Wenn Ihre Frau Sie tatsächlich betrügt, Sie aber deshalb nicht depressiv sind, haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder Sie ziehen die Konsequenzen, oder Sie ordnen das für sich ein. Jeder nach seinen moralischen Vorstellungen. Mich brauchen Sie dafür nicht.
Wann brauche ich Sie?
Krankhaft ist die Eifersucht dann, wenn die Lebensqualität des Eifersüchtigen – oder die Lebensqualität des Partners – beeinträchtigt ist. Das heißt, wenn ich mich nicht mehr auf meine Arbeit konzentrieren kann. Wenn ich ständig denke: Wo ist sie? Was macht er gerade? Belügt sie mich? Wenn ich dauernd kontrolliere, wir nennen das Checking. Oder wenn ich Gewalt anwende, wenn ich jemanden einsperre oder züchtige. Man muss sich das wie ein ansteigendes Kontinuum vorstellen: Es fängt mit der liebesfördernden Eifersucht an. 98 Prozent der Menschen kennen diese leichte Form, das haben amerikanische Forscher belegt, und diese Erregung hat ja auch etwas Schönes, dieses Gefühl also, eine Frau neben sich zu haben, nach der sich alle Männer umdrehen.
Und wo hört es auf?
Beim Wahn. Der Eifersüchtige hat die unumstößliche Gewissheit, dass es so ist und nicht anders. Die Wahrnehmung ist dermaßen eingeengt, dass man sonst nichts mehr denken kann.
Haben Sie ein Beispiel?
Ich hatte einen 92-jährigen Mann bei mir, der mit einer erheblich jüngeren Frau zusammen war. Als Beweis ihrer Untreue brachte er Tonbänder mit, außerdem hat er sie wüst beschimpft. Dass sie eine Schlampe sei, gehörte noch zu den freundlicheren Ausdrücken. Mit der Zeit war er der Meinung, sie habe auch was mit mir. Er war im Wahn – und warum? Weil bei ihm eine altersgemäße erektile Dysfunktion eingesetzt hatte. Er hatte eine fesche, vollbusige Frau neben sich, die er für anbetungswürdig hielt, gleichzeitig hatte er Panik, sie würde ihn verlassen, weil er sie sexuell nicht befriedigen konnte.
Hat sie ihn am Ende verlassen?
Er verstarb eines natürlichen Todes, bevor sie sich trennen konnten.
In Internetforen schreiben junge Frauen, dass sie es nicht aushalten, wenn ihre Freunde die neuen H&M-Models auf den Plakaten sehen. Wird Eifersucht durch die extreme Freizügigkeit, die heute herrscht, befeuert?
Der Druck ist immens, weil wir alle so darauf bedacht sind, schick, sportlich, gesund und schlank zu sein. Bei mir waren Paare, die Schwierigkeiten haben, sich gemeinsam Filme anzusehen, weil die Schauspieler so perfekt sind und man selbst gegen diese Bilder immer verliert. Noch hübschere Frauen, noch potentere Männer sind immer nur einen Klick entfernt.
Eifersucht ist die Angst vor Vergleich, sagte Max Frisch.
Das ist so – wobei wir uns früher mit ein paar Schulkameraden oder Nachbarn verglichen haben. Heute vergleichen wir uns mit der ganzen Welt.
Warum werden manche Menschen krankhaft eifersüchtig, andere nicht?
Wir sprechen von Wegbereitern oder Triggern für paranoide Eifersucht. Chronischer Alkoholismus kann ein solcher Trigger sein. Oder ein vermindertes Selbstwertgefühl. Wenn ich das Gefühl habe, ein kleines Würstchen zu sein, nicht potent genug, kann das ein Sprungbrett sein für Eifersuchtsgedanken. Dann spielt die Qualität der Paarbeziehung eine Rolle, die Art der Kommunikation, das Alter. Die Konstellation älterer Mann und jüngere Frau ist gefährdet, wie das Beispiel des 92-Jährigen zeigt. Und was dazu kommt: Die Eifersucht des Mannes kann Zeichen einer latenten Homosexualität sein.
Klingt nach Sigmund Freud.
Bingo. Der Ehegatte ist eifersüchtig auf seine Frau, weil sie mit anderen Männern herumturtelt, was er sich selbst nicht erlaubt, weil es ja nicht sein darf. Wenn ich das mit der Homosexualität meinen Patienten erkläre, winken viele ab. »Um Gottes willen«, heißt es dann, »Homosexualität ist für mich so weit entfernt wie China.«
Sind eifersüchtige Menschen kranke Menschen?
In meiner Ambulanz sind wir biologisch orientiert. Wir schauen, ob eine Grundstörung vorhanden ist, Alkoholismus, Hirnschädigung, Depression, Libido-Störung. Was auch bekannt ist: Menschen mit einer Hirnschädigung, einem Schädel-Hirn-Trauma, können Eifersuchtssymptome zeigen. Der Psychiater Alois Alzheimer hat bei seiner Patientin Auguste Deter Eifersuchtssymptome festgestellt. Deter war die Patientin, die Alzheimer berühmt machte, weil er bei ihr eine D-menzerkrankung beschrieb, die später nach ihm benannt wurde. Ich kläre die Patienten deshalb zu Beginn medizinisch ab, führe eine Schädelcomputertomografie durch, mache psychologische Tests, das ganze Programm.
Schreckt es Ihre Patienten nicht ab, wenn sie wegen verbotener E-Mails kommen und in der Röhre landen?
Im Gegenteil. Viele empfinden es als wohltuend: Endlich werden sie ernst genommen, sind keine Spinner mehr. Man muss wissen: Bei gesteigerter Eifersucht ist Feuer im Dach.
Was genau spielt sich im Gehirn ab?
Es ist ein Erregungszustand. Ob positiv oder negativ, spielt keine Rolle, es ist ein Rausch. Die Botenstoffe Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Serotonin spielen Rambazamba, sind also in totaler Dysbalance.
Wie viele Ihrer Patienten mit einer Eifersuchtsstörung gehen geheilt aus Ihrer Praxis?
Das Wort geheilt ist nicht korrekt. Ich sage mal so: Bei achtzig Prozent der Patienten erkenne ich die Grundstörung, eben Alkoholismus, Impotenz und so weiter. Diese Menschen werden von Spezialisten in den einzelnen Gebieten behandelt. In den meisten Fällen löst sich die Eifersucht dann von selbst.
»Ich habe viele Beziehungen an der Eifersucht zerbrechen sehen.«
In Shakespeare-Dramen wurde die Eifersucht gefeiert. »Das grüngeäugte Ungeheuer«, heißt es in Othello, »das dem Fleische höhnt, von dem es sich nährt.« Heute darf sie nicht sein, weil sie stört?
Mozart soll spiel- und sexsüchtig gewesen sein. Van Gogh soll sich im Wahn das Ohr abgeschnitten haben – beide waren unglaublich kreativ, und trotzdem litten beide nach heutiger Auffassung an der einen oder anderen psychischen Störung. Ich halte es für wichtig, dass man solche Menschen nicht einfach ihrem Schicksal überlässt, dass wir einen Krankheitsbegriff haben, an dem wir uns festhalten können. Nehmen wir die Depression, die mit Eifersuchtssymptomen einhergehen kann: Was ist falsch daran, eine depressive Person mit Psychopharmaka zu behandeln, um ihre Lebensqualität zu verbessern? Ich als Mediziner bin darüber hinaus dazu verpflichtet, vorbeugend zu handeln, um schlimmere Dramen zu verhindern. Die Zeitungen sind voller sogenannter Eifersuchtsmorde. Was glauben Sie, was ich mir für Fragen anhören muss, wenn es wieder mal so weit ist!
Kam es je so weit?
Da war dieser 60-jährige Bauer aus dem Tiroler Unterland. Es war Freitagnachmittag, er kam und meinte, seine Frau habe jeden Tag einen anderen Liebhaber, was für mich schon unglaubwürdig klang. Er saß lange bei mir, ich habe schon gemerkt, dass da was nicht stimmt, und ihm eine stationäre Aufnahme angeboten, die er aber ablehnte. Einen Tag später erschoss er seine Frau, er selber hängte sich im Stall auf. Ich weiß schon, was Sie als Nächstes fragen werden.
Der Mann saß einen Tag zuvor auf diesem Stuhl? Konnten Sie denn gar nichts tun?
Ich hielt ihn nicht für akut selbst- oder fremdgefährdend, deshalb durfte ich ihn nicht einweisen.
Wie haben Sie sich gefühlt, als Sie davon hörten?
Super habe ich mich gefühlt. Blöde Frage. Es ging mir natürlich nahe. Es ist nicht der erste Patient, den ich verloren habe. Ich gehe dann die Fälle mit anderen Therapeuten durch, das hilft.
98 Prozent der Menschen waren schon mal eifersüchtig in ihrem Leben, sagten Sie. Was ist mit dem Rest?
Wer prahlerisch sagt, er sei noch nie eifersüchtig gewesen, ist für mich hochauffällig. Da könnte man ja auch davon ausgehen, dass er beziehungsunfähig ist. Autistische Menschen kennen keine Eifersucht, weil sie sich auf niemanden einlassen können. Wer nie eifersüchtig war auf seine Partnerin, der muss sich schon fragen: Liebe ich sie überhaupt?
Hat Eifersucht denn wirklich mit Liebe zu tun?
Es gibt Therapeuten, die sagen: nein. Ich sage ja. Wer jemanden liebt, dem kann nicht egal sein, wo der Partner oder die Partnerin sich nachts um drei rumtreibt.
Es gibt in Marcel Prousts Auf der Suche nach der verlorenen Zeit eine Szene, in der der Erzähler einer Frau namens Albertine überdrüssig wird. Er kann Albertine nur begehren, wenn ein anderer sie begehrt. Eifersucht als Lustgewinn also. Haben Sie das schon erlebt?
Mehr als einmal. Oft habe ich das Gefühl, dass dies auch ein Motiv ist, warum man als Paar in einen Swingerclub geht. Man will sich spüren, einerseits. Andererseits ist es auch ein Gefühl von Stärke, seine aufkommende Eifersucht in Schach halten zu können, im Sinne von: Das packe ich schon! Nur packen es nicht immer alle. Vor Kurzem saß ein Paar vor mir, sehr selbstreflektierte, sehr gescheite Leute. Sie sagten mir, sie würden Swingerclubs besuchen, doch seien sie gar nicht so liberal, wie sie gerne wären. Während seine Frau in diesen Clubs das Objekt der Begierde sei, würde sich für ihn niemand interessieren. Der Mann beschrieb diesen Anblick, wenn fremde Männer sich an seine Frau heranmachten, als Kastration.
Soll man seine Untreue lieber verschweigen oder gestehen?
Früher oder später kommt die Affäre ja doch ans Licht. Vor Kurzem war hier eine Frau, die mit einem sehr eifersüchtigen Mann zusammenlebt. Sie erzählte mir, dass sie neulich an einem Betriebsausflug teilnahm, ihrem Mann aber nichts davon erzählte, weil er sonst ausgerastet wäre und ihr den Ausflug verboten hätte. Natürlich ist die Lüge aufgeflogen, worauf der Mann sich wieder mal im Recht wähnte, eifersüchtig zu sein – dabei ist gar nichts passiert. Nur glaubte er ihr das nicht mehr. Sonst hätte sie ja nach seiner Logik nicht lügen müssen.
Wie muss man sich verhalten, wenn man mit einem chronisch eifersüchtigen Menschen zusammenlebt? Totale Transparenz?
Der Eifersüchtige wird sich auch damit nicht zufriedengeben und weitersuchen, weiterbohren, bis er ein vermeintliches Beweisstück für seinen Verdacht findet, was sehr anstrengend ist, und zwar für beide. Ich habe viele Beziehungen an der Eifersucht zerbrechen sehen.
Darf der Eifersüchtige das Handy des Partners kontrollieren?
Nein.
Den Facebook-Account durchstöbern?
Nein.
Tagebuch lesen?
Alles Grenzüberschreitungen. Von verbaler wie physischer Gewalt nicht zu sprechen. Es ist nicht so, dass ich meine Patienten zu Tode verstehe und alles billige. Jeder Mensch verdient eine gewisse Privatsphäre, eine Intimität.
Kann ich eifersüchtig sein auf den Range Rover meines Nachbarn?
Das wäre dann Neid. Ich behandle nur Eifersucht, und die setzt eine zwischenmenschliche Beziehung voraus.
Die Ethnologin Margaret Mead analysierte vor hundert Jahren die Bewohner auf Samoa, ein Naturvolk, das ohne Eifersucht auskommt. Die wahre freie Liebe sei möglich, schrieb Mead.
Ich kenne das Buch. Herausgekommen ist ja, dass sie sich in vielem irrte, weil sie es gerne so gehabt hätte. Aber für mich ist das nicht der Punkt. Vielleicht gibt es ein Volk, das Eifersucht nicht kennt. Wir aber sind nicht in der Südsee, sondern in Innsbruck. Zu mir kommen Tiroler, vielleicht auch ein paar Wiener, Münchner von mir aus – keine Samoaner. Es sind Menschen, die sich ihrer westeuropäischen Wertvorstellungen nicht entledigen können.
Sind Asiaten, Südamerikaner, Araber auf andere Art eifersüchtig als wir?
Es gibt Unterschiede. Ich hatte gestern ein traditionell türkisches Ehepaar bei mir. Sie sprachen kaum Deutsch, die Frau mit Kopftuch. Der Mann kam mit Weisung vom Gericht, weil er seine Frau geschlagen hatte. Es stellte sich heraus, dass er an einer beidseitigen Makuladegeneration leidet, was bedeutet, dass er zunehmend an Sehkraft verliert. Er hat deswegen mehrere Jobs verloren, brachte wenig Geld nach Hause. Außerdem nahm er Kortison, einen Wirkstoff, der seine Libido minderte, worauf seine Frau begann, ihn zu triezen. Erst bringt er kein Geld mehr, und jetzt steht er nicht mal mehr im Bett seinen Mann. Was für eine Entwürdigung, verstehen Sie?
Jedes Wort.
Da ist er heißgelaufen. Ich will das nicht entschuldigen. Ich versuche nur, seine Gewalt zu verstehen. Als er sie dann im Nachbarhaus antraf, behauptete er, sie gehe fremd, und hat ihr eine geknallt.
Was hat das damit zu tun, dass sie Türken waren?
Die Degradierung des Mannes ist in der muslimischen Kultur ganz anders konnotiert. Hätte es sich um ein modernes Paar aus Norwegen gehandelt, wäre vieles vielleicht anders gekommen. Da hätte die Frau gearbeitet, der Mann wäre zu Hause geblieben, sie hätten das Gespräch gesucht. Ich will damit sagen: Der Kulturkreis meiner Patienten ist in der Therapie von hoher Bedeutung.
Wie steht es um die Eifersucht bei homosexuellen Paaren?
Sie unterscheidet sich durch nichts – und doch ist bei Schwulen alles ein wenig komplizierter, denn die Promiskuität gehört beinahe zum Lebensstil. Der eifersüchtige schwule Mann, der in einer Partnerschaft lebt, hat es schwer, weil er ja eigentlich nicht eifersüchtig sein darf. Wie schwer muss für so jemanden ein Abend in einem Gay-Club sein, mit all den Darkrooms, das sind ja keine Teekränzchen. Erst neulich erzählte mir einer von so einer Party. Er war dort mit seinem Freund. Nach der Party warf er sich vor das fahrende Auto seines Partners, so zerrissen war er. Interessant ist, dass eifersüchtige Schwule den Fehler oft bei sich selber suchen. Weil sie glauben, nicht mehr zu genügen. Dieses Verhalten übernimmt in heterosexuellen Beziehungen meistens die Frau, während die Männer eher externalisieren, also die Schuld im anderen suchen.
Können Sie selbst mit Eifersucht besser umgehen als andere Menschen?
Ich gehöre mit Sicherheit zu den 98 Prozent, die Eifersucht kennen. Nur weil ich mich therapeutisch mit Eifersucht herumschlage, macht mich das nicht frei davon. Es gibt Ärzte, die ihren Patienten das Rauchen abgewöhnen und sich in der Pause eine anzünden. Wir sind Menschen.
Seit 15 Jahren leiten Sie die Eifersuchtssprechstunde. Wer war Ihr seltsamster Patient?
Ich hatte einmal einen Mann, der Bewegungssensoren im Bett installierte. Außerdem hat er die Slips seiner Frau aus der Schmutzwäschebox genommen und sie mit einem Färbemittel angefärbt, um zu erfahren, ob Sperma drauf ist. Aber das ist wirklich nicht mehr kreativ, sondern eher psychotisch.
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Harald Oberbauer
ist Facharzt für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin. Seit 15 Jahren leitet er in Innsbruck die einzige Eifersuchtssprechstunde im deutschsprachigen Raum, aber »nicht so ein Frauenzeitschriften-Ding«, wie er sagt, sondern eine medizinische Klinik. Zu ihm kommen Männer wie Frauen, »von der Fließbandarbeiterin bis zum Uniprofessor«.
Fotos: Christian Lesemann