»Lösen wir das Problem nicht, entsteht eine Mauer«

Ausgerechnet die Menschen, die man liebt, verletzt man immer wieder. Wie überwindet man die Entfremdung und versöhnt sich richtig? Die US-amerikanische Psychologin Jennifer Thomas über die fünf Sprachen der Entschuldigungen.

Foto: Anna Breit / Connected Archives

Wie wichtig sind Entschuldigungen speziell in Liebesbeziehungen?
Wir enttäuschen und verletzen, das ist unvermeidlich. Jedes Fehlverhalten errichtet eine Barriere zwischen uns und unserem Partner. Lösen wir das Problem nicht, wiederholt es sich immer wieder, bis eine Mauer zwischen den beiden Partnern steht. Entschuldigungen können dabei helfen, diese Mauern wieder abzubauen. Sie müssen aber auch ins Schwarze treffen. Nur so können wir uns unserem Partner wieder näher fühlen und schließlich die Tür zu Vergebung und Versöhnung öffnen.

Wann trifft eine Entschuldigung denn ins Schwarze?
Das Wichtigste ist, sich in die Lage des anderen zu versetzen. Wir müssen herausfinden, was unser Gegenüber wirklich hören möchte. Und dann auch bereit sein, es zu sagen und aufrichtig zu meinen. Meinem Ehemann hat es nie gereicht, wenn ich ihm gesagt habe, dass mir etwas leidtut. Irgendwann fragte ich ihn verzweifelt: »Was soll ich denn sagen?« Und er meinte: »Dass du einen Fehler gemacht hast.« Jetzt lösen wir unsere Konflikte so viel schneller.