Die Lust der tiefen Liebe
»Viele Paare stellen im Lauf der Jahre fest, dass der gemeinsame Sex mit der Zeit langweilig geworden ist. Wehmütig denken sie an früher, als sie kaum genug voneinander bekommen konnten. Das Unbekannte, das frisch Verliebte aneinander entdecken, ist das allergrößte Aphrodisiakum, doch der Zauber des Kennenlernens ist nicht wiederholbar. Kein Wunder, dass Menschen fremdgehen. Aber es gibt eine Lösung für langjährige Paare: Intimitäts-Sex. Das ist die Art von Lust, die entsteht, wenn man sich der anderen Person emotional ganz nahe fühlt, weil man sich innerlich öffnet. Bei großer emotionaler Nähe wird ein anderer Gehirnbereich aktiviert als beim Verliebtsein, nämlich das Frontalhirn, mit dem wir uns in andere Menschen hineinversetzen können. So kann eine eigenständige Lust getriggert werden, die Lust der tiefen Liebe. Es gibt jedoch eine Bedingung: Diese Lust entsteht nur, wenn das Paar miteinander redet, wenn keine gravierenden Geheimnisse voreinander bestehen und wenn sich das Paar gegenseitig Dinge anvertraut, von denen sonst niemand weiß. Aus solch emotionaler Intimität entsteht das Verlangen, der anderen Person auch körperlich so nahe wie möglich zu sein. Diese Lust versiegt nie. Dass ein Paar zudem immer wieder etwas Abwechslung in seine sexuellen Techniken hineinbringt, kann natürlich trotzdem nicht schaden.« Beatrice Wagner