»Es geht darum, die Schranke des Tabus zu durchbrechen«

Was ist eigentlich Tantra genau? Die Sexualberaterin Regina Heckert erklärt, wie schon einfache Übungen zu mehr Nähe und Lust in der Partnerschaft führen können und warum Frauen besonders davon profitieren, die »Hauruck-Sexualität« mit Tantra hinter sich zu lassen.

Foto: Getty Images/Simona Pilolla/EyeEm

Können Sie in einem Satz erklären, was Tantra ist?
Regina Heckert: Das ist etwa so, wie wenn man jemandem, der noch nie eine Erdbeere gesehen und gegessen hat, erklären soll, wie eine Erdbeere schmeckt. Aber ich probier’s: Für mich ist Tantra eine Verbindung zwischen Sexualität und Meditation.

Und wenn Sie ein paar mehr Sätze verwenden dürfen?
Ursprünglich ist Tantra ein Erleuchtungsweg, der aus dem alten Indien stammt. Es geht um Bewusstheit in allen Lebensbereichen, nicht nur in der Sexualität. Bei uns hier im Westen hat sich aber in den letzten Jahrzehnten eine andere Begrifflichkeit entwickelt, so dass wir gleich an Liebe, Partnerschaft und Sexualität denken. Das ist so ähnlich wie bei Yoga. Auch Yoga ist ja eine komplexe spirituelle Praxis, von der wir im Westen nur einen kleinen Teil wahrnehmen, nämlich die körperlichen Übungen. Und so wie Yoga-Übungen bei vielen körperlichen Problemen guttun, hilft Tantra bei Problemen mit der Sexualität und Partnerschaft.