Wie wichtig ist der Geruch für die Liebe?

Der Oxford-Wissenschaftler Tristram Wyatt findet, wir wissen nicht genügend darüber, was Menschen erregend und anziehend finden. Ein Gespräch über die Rolle des Geruchs bei der Partnerwahl, die berühmte T-Shirt-Studie und den Mythos von den Sex-Pheromonen.

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SZ-Magazin: Von Napoleon ist folgender Satz überliefert, den er seiner Frau Joséphine geschrieben haben soll: Wasch dich nicht, ich komme nach Hause. Sie sind Zoologe und befassen sich damit, welche Rolle Geruch bei der Partnerwahl spielt. Was sagen Sie zu dieser Vorliebe Napoleons?
Tristram Wyatt: In dem Satz steckt viel von dem, was die Erforschung von Gerüchen so spannend macht. Denn er zeigt, wie unterschiedlich die Menschen sind. Ich selbst mag meine Partner ja eher frisch gewaschen, aber es gibt natürlich auch Menschen wie Napoleon, die das anders sehen und den natürlichen Körpergeruch besonders anziehend finden. Sich mit Geruch zu befassen hat viel mit Biologie zu tun, aber auch viel mit Kultur. Oder, wie an diesem Beispiel zu sehen: auch viel mit Tabus.