»Nur während man Sex hat, sollte man nicht lachen«

Der Schriftsteller David Sedaris und der Maler Hugh Hamrick sind seit mehr als drei Jahrzehnten ein Paar – im echten Leben und in Sedaris’ Büchern, in denen sein Partner eine feste Figur ist. Ein Gespräch darüber, was die Liebe trotz aller Macken am Leben hält.

Dieses Jahr wird David Sedaris 69. Sein Partner Hugh Hamrick behält sein Alter lieber für sich. Sicher ist: Ein halbes Leben lang sind die beiden schon ein Paar.

Fotos: Benedict Evans / August

David Sedaris wurde mit Büchern bekannt, in denen er sein Leben und die Menschen darin gnadenlos beschreibt. Eine Schönheit seiner Essays liegt darin, dass man immer nur ahnt, was wirklich passiert ist und was Sedaris überhöht beschreibt, mit dem Ziel, seine Leserinnen und Leser zum Lachen zu bringen. Etwa, wenn er seinen Arzt, der ihm einen gutartigen Tumor entfernen will, davon zu überzeugen versucht, ihm den Tumor mit nach Hause zu geben (»Ich habe ihn schließlich gemacht!« – »Ich verstoße damit gegen das Gesetz.« – »Vielleicht den halben?«), damit er ihn an eine Schnappschildkröte namens Opi verfüttern kann. Auch der Maler und Bühnenbildner Hugh Hamrick, Sedaris’ Partner, taucht häufig in den Erzählungen auf. Was in fast jeder Geschichte durchscheint, ist die Liebe von Sedaris zu Hamrick, sowohl zur Figur als auch zum realen Vorbild. Der Freund wird allerdings so detailliert im Alltag der beiden beschrieben, dass man sich schon fragen kann, wie Hamrick das findet, und auch, wie man über 34 Jahre hinweg die Liebe zueinander bewahrt, wenn sie zugleich Stoff für Bücher ist.