»Farben sind eine Machtgeste«

Wer bunt trägt, nimmt automatisch Raum ein, sagt die dänische Modedesignerin Stine Goya. Ein Gespräch über die Schwierigkeit Michelle Obama einzukleiden – und das Klingeln der Kassen, wenn Hailey Bieber einfach so einen ihrer Pullover trägt.

Goya ist bekannt für stilvolle Farbkombis: in ihrem Haus, in ihrem Atelier, bei ihren Entwürfen.

SZ-Magazin: Herzlichen Glückwunsch, in der aktuellen Staffel der Serie Emily in Paris trägt die Schauspielerin Lily Collins für 91 Sekunden eine Weste von Stine Goya.
Stine Goya: Ja, das ist riesig für uns. Es ist eindrücklich, wie viel Wirkung so was hat. Die Weste war sofort ausverkauft. Es ist nicht so, dass sich die ganze Kollektion jetzt nicht mehr verkaufen müsste, nur weil das eine Teil gut ging, aber es hilft schon enorm.

Wie kommt so etwas zustande? Wer fragt da wen?
Lily Collins und ihr Mann haben hier in Kopenhagen ein Haus gekauft, sie leben in unserem Viertel, und wir lernen uns gerade etwas besser kennen. Sie war ein paarmal hier in der Firma und hat die Kollektion entstehen sehen – und dann schlug sie vor: »Wir sollten was in der Serie zeigen!« Emily ist eine sehr farbenfrohe und feminine Mode­rezipientin, ich denke, es passt auch gut. Und dann meldete sich irgendwann die Kostümdesignerin von Emily in Paris, Marylin Fitoussi.