Sweatshirt von Marc O’Polo. Mit der Jennifer-Beals-Flashdance-Version, also von der Schulter gerutscht, über Leggings und Stulpen, würden Sie das Achtziger-Jahre-Revival ein wenig zu sehr auf die Spitze treiben, trotzdem muss man festhalten: Das Sweatshirt hat sich wieder in die Mode eingeschlichen. Vielleicht nur aus Rebellion gegen das ganze Glitzer-Funkel-Ding, vielleicht, weil plötzlich alle, Stella McCartney, Alexander McQueen oder Philip Treacy, mit einer Sportlinie aufwarten und sogar schon die Balljungen in Wimbledon von Ralph Lauren eingekleidet werden. Für mich gibt es einen einfacheren Grund: Trage ich zu meinem 600-Euro-Sonnenhut von Celine und 300-Euro-Bikini von Chloé ein Sweatshirt für 35 Euro, fühlt sich Luxus plötzlich so wunderbar beiläufig an, unbekümmert – nicht mehr als ein Achselzucken. Mit einem unspektakulären Pullover sieht man mir nicht mal die Anstrengung an, die ich aufbringen musste, um mir all die anderen teuren Anschaffungen leisten zu können. Man sollte allerdings auf Qualität achten: Das ausgebeulte Teil, das Sie damals in der Schule Ihrem Schwarm geklaut haben, holen Sie bitte nur noch raus, wenn Sie allein sind und von nostalgischen Gefühlen übermannt werden. Dolly Jones ist Modeautorin und verantwortlich für den Internetauftritt der »Vogue« in Großbritannien. Sweatshirt von Marc O'Polo.