Damenwahl

Erstmals in der deutschen Geschichte stehen sich bei einer Landtagswahl zwei Spitzenkandidatinnen gegenüber. Frauen führen anders Wahlkampf als Männer. Und das müssen sie auch. 

     
    Dieser Wahlkampf war nicht anders, weil Frauen anders sind. Jeder ist anders. Sondern weil Wähler und auch Wählerinnen wollen, dass Frauen anders sind. Weiblich eben. Und alles, was sie damit verbinden: Dialogisch, ausgleichend, höflich, demütig, empathisch, zurückhaltend.

    Erstmal im Amt können diese Stereotype sogar nützich sein. Da gilt man als die Kümmerin, die Fleißige oder die Mutti. Christine Lieberknecht erzählte mir, wie ihre Vorschläge zur Familienpolitik manchmal unwidersprochen blieben. Sie war die Frau, sie hatte die Kinder geboren, wer sollte es besser wissen - so offenbar die Annahme der Männer.

    Aber was ist, wenn Frauen ihr Terrain verlassen? Wenn sie gerade nicht übers Kindergeld reden wollen oder einen Konsens herbei führen? Wie geht Machtgewinn im Korsett des Frauseins? An diesem Abend im Ingelheimer Vereinsheim hat Julia Klöckner das ganze Problem sichtbar gemacht.

    Meistgelesen diese Woche:

    Lesen Sie die komplette Reportage mit SZ Plus:

    Frauenlauer

    Erstmals in der deutschen Geschichte stehen sich bei einer Landtagswahl zwei Spitzenkandidatinnen gegenüber. Die beiden Frauen führen einen Wahlkampf ohne Kampf - und das ist leider das Schlaueste, was sie machen können