Rettung aus Kabul

Unsere Autorin freundet sich mit einer Familie an, die aus Afghanistan nach Berlin floh. Sie ahnt anfangs nicht, wie wichtig sie für diese Menschen noch wird. Und dass es womöglich auf sie ankommt, ob ein Verwandter der Familie lebt oder stirbt.

Jalil Mokhtar Bangala mit seiner Frau, die sich nicht zeigen möchte, und den drei ­Kindern im Notaufnahme­lager Berlin-Marienfelde. Er ließ in Afghanistan fünf Brüder und drei Schwes­tern zurück, ein weiterer Bruder lebt in Iran.

Wie rettet man einen Menschen?

Die Geschichte beginnt im Jahr 2017, als ich in einem Berliner Flüchtlingsheim, in dem ich recherchiere, eine afghanische Familie mit vier Kindern kennenlerne. Wir freunden uns an. Sie kommen zur Einschulung unserer Tochter, wir ­gehen zusammen ins Konzert, ich vermittle ihnen eine Wohnung und dem Sohn Ehsan Hosseini einen Job, und bis heute haben wir eine Whats­app-Gruppe namens »Uno Uno«, weil wir das oft miteinander spielen.

Dass 2015 so viele Geflüchtete nach Deutschland kamen,