Die Stadt der Keller

Geheimnisvoll: Im fränkischen Kronach geht es unter manchen Häusern bis zu 40 Meter in die Tiefe.

Ort Kronach liegt im Frankenwald, hat tausend Jahre Geschichte und eine »bezaubernde Altstadt« (Eigenwerbung) mit viel Fachwerk, die sich über drei kleinen Flüssen erhebt. Die Stadt steht auf Sandstein, wenn die Menschen früher bauten, holten sie das Material einfach aus dem Keller. So entstanden mehr als hundert Keller, bis zu vier Stockwerke tief. In einige stiegen wir hinab, mit Führer, Kerzen und Taschenlampen. Und lernten, dass die Leute hier früher ihr Essen in Fässern lagerten und sich im Krieg vor Fliegerbomben versteckten. Dann erforschten wir die unterirdischen Gänge der Festung Rosenberg, wo die Wachen einst nach Feinden lauschten, die die Mauern untergraben wollten.

Gefahr Dass man als Durchschnittstourist, der San Francisco, Neapel und Nürnberg besucht hat, leicht denkt: Wozu Kronach? Der Kinder wegen. Ich habe meinen Sohn, 7, mitgenommen, und er war begeistert. Nur die Kellertreppen in Kronach fand er etwas uneben, das hätten die Ägypter bei den Pyramiden besser gemacht. Ansonsten ist Kronach die perfekte Kinderstadt (Termine für Kellerführungen unter Tel. 09261/ 972 36 erfragen).

Übernachten »Zum Floßherrn«, gemütliches Stadthotel, DZ ab 97 Euro, Tel. 09261/50 45 90.

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Essen Gstrüpfte Bratwurst mit Kartoffelsalat und einem Kellerbier im »Scharfen Eck«.

Unbedingt die Kinderführung »Küche, Duft und Heimlichkeit« der Festung Rosenberg mitmachen, wo Kinder unter anderem lernen, dass im Mittelalter beim Essen gerülpst wurde.

Foto: Steffen Bauer