Der Gedanke »Morgen reise ich ab« ist der Coitus interruptus jeder Reise, egal ob sie vier Wochen oder nur wenige Tage dauert. Diese vier Wörter sind der Anfang vom Ende. Danach gibt es nur noch letzte Dinge: Das letzte Mal zum Strand, das letzte Abendessen, der letzte Sonnenuntergang. Und das ist das Grausame an einer typischen Drei-Tage-Reise: Sie fühlt sich immer so an, als würde man am nächsten Tag wieder abreisen. Man entwickelt dieses Morgen-ist-es-vorbei-Gefühl schon dann, wenn man sich am wohlsten fühlen müsste, nämlich am ersten Morgen, direkt nach dem Aufwachen.
Genau deshalb bringt der vierte Reisetag so viel mehr als bloß 24 zusätzliche Stunden; nämlich einen anderen Horizont, die Freiheit, Dinge auszuprobieren. Berge oder Pool? Langlaufen oder Skifahren? Geht beides. Was einem gefallen hat, wiederholt man am nächsten Tag. Was man nicht mochte, das ändert man. Und der einzig wahre Luxus im Urlaub ist es doch, ohne schlechtes Gewissen Zeit verschwenden zu können. Zum Beispiel am ersten Morgen, gleich nach dem Aufwachen, dieser ungemein befreiende Gedanke: »Ich kann liegen bleiben. Ich muss den Tag heute nicht voll ausnutzen.« Morgen ist ja auch noch einer.
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Den halben Tag im Bett bleiben und den restlichen Tag im Spa-Bereich verbringen geht hervorragend im Lindenwirt, 94256 Drachselsried, DZ ab 154 Euro.