Reise ins Ungewisse

Ein junger Mann glaubt, seine Mutter sei tot. Dann erfährt er, dass sein Vater ihn einst aus Iran nach Deutschland entführt hat – und dass die Mutter seit Jahrzehnten nach ihm sucht. Weil er nicht legal zu ihr reisen kann, will er zu Fuß über die Grenzen – die Flüchtlingsrouten in umgekehrter Richtung. Aber selbst wenn er alle Hindernisse überwindet: Was erwartet ihn am Ziel?

Bevor eine Facebook-Nachricht sein Leben aus den Fugen brachte, hatte Mehdi Maturi kaum etwas ­über seine Wurzeln in Iran gewusst. Maturi lebt ­heute, eineinhalb Jahre nach seinem abenteuer­lichen Marsch, in Berlin. Dieses Foto für das ­SZ-Magazin wurde in Berlin-Lübars aufgenommen.

Er hat gepackt: Damenbinden, extra saugstark. Die will er sich unter die Achseln kleben: Er würde sich lange nicht waschen können, aber er durfte nicht verlottert wirken oder nach Schweiß stinken, sonst könnte er aufgegriffen werden. Mit den Binden sollte es gehen.

Akkurat ordnete er alles auf dem Boden, was er noch für seine Reise brauchen würde, Nachtsichtgerät, GPS-Empfänger, wasserfeste Stirnlampe, Sturmstreichhölzer, Thermounterwäsche, Erste-Hilfe-Paket, Energieriegel, Schlafsack, Kompass, drei Armbanduhren zum Bestechen und 580 Euro in bar. Einen Tag später