Zipolite

An der Küste des "Acapulco Gold"

Als Peters Zopf noch blond und seine Zähne weiß waren, gab es in Zipolite nur Strand, Pazifik, Palmen und ein paar Holzverschläge. 1983 war das; 36 Stunden fuhr Peter von der Provinzhauptstadt Oaxaca über die Berge an die Pazifikküste von Mexiko. Heute dauert die Fahrt sechs Stunden, Zipolite hat eine hübsch gepflasterte Fußgängerzone mit Internetcafés, Tattoo-Stuben und einer Focacceria. Als Erbe der Hippie-Bewegung blieben: ein leichter Mari-huana-Geruch am Strand, das Hotel »Shambhala« und das Nacktbaden. FKK ist im katholischen Mexiko natürlich verboten und Anfang der Neunziger patrouillierten sogar Soldaten mit geschultertem Gewehr die Bucht entlang, um es zu verhindern. Aber wenn sie am Westzipfel angekommen waren, erzählt Peter mit einem großen Grinsen im Gesicht, dann hatte man sich an der öst-lichen Playa del Amor schon wieder ausgezogen. Der Staat gab auf, und so ist Zipolite der einzige Ort, den der Lonely Planet Mexico unter dem Stichwort »nudity« verzeichnet.Peters Zopf ist mittlerweile grau; der Schweizer Bäcker ist geblieben, obwohl neue Hotels gebaut werden, die Mehlpreise steigen und die Korruption »nicht mehr so human ist wie früher«. Letzten Sommer wurde die Straße geteert, an der sein Laden liegt: »Peter’s Pan«. Selbst gebackenes Brot verkauft er dort und starken Kaffee. Auf seinem Milchkännchen steht in Schnörkelschrift »Lugano«. An der Wand hängt ein Foto von Zipolite in den Achtzigern, ohne Straßen und Häuser.

Übernachten: Die »Shambhala Posada« hat eine fantastische Aussicht. DZ ab 17 Euro, Tel. 0052/958/5843152, www.advantagemexico.com/shambhala.
Essen: Casa Mixtli, keine Adresse, kein Telefon, dennoch am Strand unmöglich zu verfehlen; Paco und Javier servieren Gambas in Mangosauce.
Unbedingt die Aquarien des »Centro Mexicano de la Tortuga« in Mazunte, vier Kilometer westlich von Zipolite, besuchen. Dort schwimmen alle sieben mexikanischen Meeresschildkröten-Arten.
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