Was Skispringen über das Leben lehrt

Jo Nesbø, einer der berühmtesten Schriftsteller der Skisprung-Nation Norwegen, schreibt vor dem Beginn der Olympischen Winterspiele darüber, wie der Sport seine Kindheit geprägt hat, und was ihn so faszinierend macht.

Jo Nesbø wurde 1960 in Oslo geboren. Nesbø hat mehr als 20 Millionen Bücher verkauft. Berühmt sind vor allem seine zwölf ­Krimis mit dem alkoholkranken Kommissar Harry Hole. Rotkehlchen, der dritte Band der Reihe, wurde 2004 zum besten norwegischen Krimi der Geschichte gewählt. Als Kind hoffte Nesbø auf eine Karriere als Profifußballer, machte eine Ausbildung zum Finanzana­lysten, wurde Sänger der Popband Di Derre, arbeitete als Makler und Journalist. Seit Mitte der Neunzigerjahre ist er hauptberuflich Schriftsteller.

Foto: Linda Bournane Engelberth/VII/Redux/laif

Ich war – will ich meinem Vater Glauben schenken – fünf Jahre alt, als ich mit meiner Familie wie vermutlich alle norwegischen Familien an einem Januarsonntag in den Sechzigerjahren auf einer Skitour war. Wir hatten uns zwischen anderen Familien zur Rast niedergelassen und nahmen die traditionelle Marschverpflegung zu uns – Keksschokolade und Apfelsinen –, als mein Vater bemerkte, wie ich mit meinen Skiern einen ­Hügel hinaufstapfte. Er sah, wie ich die älteren Kinder be­obachtete, die sich etwa dort, wo der