U - Urisee

Von: Tobias Haberl

Der Urisee sieht aus, wie man sich den Silbersee aus dem Karl-May-Roman immer vorgestellt hat: eisgrün wie Absinth und eingeklemmt zwischen Bergen. Trotzdem sollte man so schnell wie möglich untertauchen. Für eine Schnupperstunde braucht man hier noch nicht mal einen Tauchschein. Nur den Tauchlehrer Rainer, den man sich zusammen mit der Ausrüstung im »Sporthotel Urisee« ausleihen kann. Rainer ist 63 Jahre alt, und obwohl er einem erst mal ausführlich erklärt, wann das Trommelfell platzt, spürt man, mit Rainer wird man heil wieder auftauchen.

Der See ist bis zu 36 Meter tief, die Sicht unter Wasser hervorragend (bis zu 20 Meter weit). In Ufernähe gibt es drei Plattformen in fünf, zehn und zwanzig Meter Tiefe – damit Anfänger nicht mit den Flossen den Sand aufwirbeln. Was Rainer gar nicht hören will: dass man möglichst tief runter will. »Das wollen am Anfang alle«, sagt er. Wie ein Baby an ihn geklammert glitt ich mit ihm nach unten. Ich ließ los, sank durchs Wasser, hörte mich atmen, machte vorsichtig die Augen auf: kleine Krebse, bunte Steine, Muscheln, ein Flussbarsch glotzte mich an, direkt vor meiner Brille im Wasser. Um einmal Tauchen auszuprobieren, ist der Urisee paradiesisch. Wohnen: Sporthotel Urisee, Reutte, Österreich, Tel. 0043/5672/ 62301, www.urisee.at, DZ ab 82 Euro.

Essen: Via Mala im Hotel Rot Flüh, Haldensee, Tel. 5675/6431-0, www.rotflueh.com.