Hans Neumann*, 65

(* Name von der Redaktion geändert) Prostatakrebs, Diagnose im Jahr 2001

    Etwas Peinlicheres kann ich mir nicht vorstellen: Man hält einen Vortrag vor Kunden – und plötzlich wird die Hose feucht. Genau das hätte mir jederzeit passieren können, wenn mir nach der Diagnose meine Prostata entfernt worden wäre. Damals war ich noch voll berufstätig und hielt ständig Präsentationen vor Mitarbeitern und Kunden. Mit dieser Angst bin ich nicht allein: Viele Männer mit Prostatakrebs leiden schrecklich darunter, inkontinent zu sein. Ich behaupte sogar, dass Inkontinenz für viele noch schlimmer ist als Impotenz. Gegen Impotenz gibt es viele Hilfsmittel, die gut funktionieren – Viagra zum Beispiel. Während der Monate der Hormonblockade, die das Testosteron radikal senkt und den Krebs für eine gewisse Zeit in Schach hält, bekam ich keine Erektion mehr. Aber ich konnte damit sehr gut leben, weil ich in dieser Zeit keinerlei sexuelles Verlangen verspürte. zu "Wir haben Krebs"