Hungern oder Sport machen? Das ist eine Frage, die viele Menschen in dieser Jahreszeit umtreibt, in der man den leichten Selbstekel, der sich aus Dauerkater und Völlegefühl aus den Feiertagen speist, als Anlass nehmen könnte, mal wieder schlanker, fitter, frischer zu werden. Ich habe an Weihnachten 107,8 Kilo gewogen, und wie man an dieser Angabe merken kann, verfüge ich über eine exakte Waage. Ich bin kein Anfänger, was Gewichtskontrolle angeht, sondern ein Veteran im Krieg gegen den eigenen Körper.
Sicher wird die eine oder der andere Leserin oder Leser denken, wieso sollte ich Abnehm-Ratschläge von jemandem lesen, der dick ist? Dazu muss man wissen, dass das Schicksal mich mit einer schönen Frau beschenkt hat, die vier Sprachen spricht, sehr klug ist und trotzdem meinen Humor mag. Das Schicksal hat mich allerdings auch mit einer Frau bestraft, die fast so hochgewachsen ist wie ich, aber nur etwa die Hälfte wiegt. Diese Frau sitzt dann abends auf dem Sofa, wenn ich vom Sport komme, und gibt Tipps wie: »Iss doch einfach das, wonach dir ist.« Nur um dann aufzustehen und den Rest eines Eisbechers, der noch etwa so groß ist wie eine Kichererbse, wieder ins Gefrierfach zu räumen. Sie kann wirklich froh sein, dass ich und ihre Freundinnen mit schlechterem Stoffwechsel sie trotzdem mögen. Was ich damit sagen will: Brauchbare Abnehm-Tipps bekommt man nicht von schlanken Menschen. Meine Frau spricht über das Problem so wie reiche Menschen, die sich fragen, was die Armen denn immer haben mit ihrem Geld.