Was gegen mentale Erschöpfung hilft

Henning Beck ist promovierter Neurowissenschaftler und Autor mehrerer Sachbücher zu den Themen Hirnfunktion, Lernen und Verstehen.
Foto: Hans Scherhaufer
SZ-Magazin: Herr Beck, warum haben so viele Menschen manchmal das Gefühl, mental erschöpft zu sein?
Henning Beck: Menschen sind keine Maschinen. Sie können nicht einfach Programme abrufen und unabhängig von ihrer Umgebung und ihrer aktuellen geistigen Verfassung Leistung erbringen. Ich nenne Ihnen ein Beispiel: Jeder Profifußballer in der Champions League kann einen Elfmeter schießen. Aber es ist was anderes, wenn ihm 70.000 Menschen im Stadion dabei zu schauen. Genauso ist es beim Einparken. Das klappt auch schlechter, wenn zehn Jugendliche neben der Parklücke stehen und Handyvideos machen. Ebenso kann es motivierend sein, wenn etwa die Zuschauer den Fußballer anfeuern. All sowas geht bei einer Maschine nicht. Unsere mentale Stärke ist ein Indikator, wie wir uns unter Druck verhalten, ob wir versagen oder ob der Stress uns eher antreibt, also fördert.