Wie man bessere Entscheidungen trifft

Sollte man dabei auf seine Intuition hören? Der Sozialpsychologe Andreas Glöckner erklärt, worauf es bei den großen und kleinen Fragen im Leben ankommt.

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SZ Magazin: Wir wollen über Intuition sprechen, eine Superkraft des Denkens anscheinend, die den Alltag erleichtert – aber auch voreingestellte Fehler im System hat, etwa Rassismus und Sexismus. Starten wir mit einer Begriffsklärung. Was ist Intuition?
Andreas Glöckner: Daniel Kahneman, ein Psychologe und Bestsellerautor, hat Intuition als »schnelles Denken« bezeichnet, und das trifft es sehr gut. Intuition bezeichnet ein Gefühl, sich für eine Option entscheiden zu müssen, ohne genau zu wissen, warum. Wir treffen also Entscheidungen, die auf teilweise automatischen Prozessen basieren. In einigen Fällen lassen wir dabei etwa die Erfahrung entscheiden: »Was habe ich beim letzten Mal in so einer Situation gemacht? Was machen andere in der Situation? Was ist üblich?« Das ist dieser schnelle Weg, um zu Erkenntnissen und Entscheidungen zu kommen. Das hat aber nichts mit dem Bauch zu tun, deswegen lehne ich den Begriff »Bauchgefühl« eher ab, der ja oft als Synonym genutzt wird.