SZ-Magazin: Wenn man beim Schwimmen in Gedankenlosigkeit vergisst, wie viele Bahnen man schon hinter sich hat, ist das schon Meditation?
Michael Bordt: Es kommt darauf an, warum man sich beim Schwimmen verzählt hat. Je nachdem hat man dabei meditiert oder nicht.
Meditation ist nicht Trance?
Nein, es ist das Gegenteil. Wache Präsenz. Geistesgegenwart.
Meditation scheint immer populärer zu werden und fast auf dem Weg zum Breitensport zu sein. Sie geben Meditationskurse, teilen Sie den Eindruck?
Laut verschiedenen Umfragen meditiert ein Drittel aller Deutschen oder macht etwas Vergleichbares. Davon war ich auch sehr überrascht. Ich weiß nicht, wie weit man solchen Umfragen vertrauen kann. Sie beruht ja auf Selbstaussagen. In der Start-up-Szene gehört Spiritualität tatsächlich fast schon zum Lifestyle. Ich begrüße das Interesse, auch wenn die Leute oft bald merken, dass sie sich etwas ganz anderes davon versprochen haben.