Nervenzermalmender Ereignismangel

Illustrationen: Dirk Schmidt
Wie wir alle wissen, wird mit dem Begriff Zeit eine Abfolge von Ereignissen beschrieben. Unser Leben bewegt sich unausweichlich in Richtung auf das Nochnichtgeschehene, um es zunächst in Geschehendes zu verwandeln, sofort darauf aber in bereits Geschehenes.
Man kann sich das vielleicht wie eine Art Mähdrescher vorstellen, der auf ein Feld sattgelber Weizenhalme zufährt, um diese abzumähen und sodann das Korn vom Halm zu trennen. Das Feld ist in diesem Bild die Zukunft, der Mähdrescher die Gegenwart, Korn und
Und so weiter.
Die große Gegenwarts-Maschine verarbeitet mithin in unablässig mahlendem Rhythmus Zukunft zu Vergangenheit.
Allerdings setzt dieser Zeit-Begriff (wie er im ersten Satz des Textes formuliert wurde) die Existenz von künftigen Ereignissen voraus. Wenn nichts geschehen wird, dann stehen auch die
So ungefähr sieht unser Leben in vielen Fällen jetzt aus. Es fehlt an Vorkommnissen, Begebenheiten, Erlebnissen, Intermezzi. Die Theater sind geschlossen, die Kinos haben zu, Konzerte gibt
Natürlich haben wir zu tun, viele von uns jedenfalls. (Manche haben nicht einmal mehr das, denn was macht ein Kneipier ohne Gäste, ein Kabarettist ohne Publikum, ein
Die Zeit braucht Struktur. Sie muss sich auf etwas hinbewegen, auf Sonn- und Feiertage, Feste, Termine, Erlebnisse. Sie läuft sonst leer vor sich hin. Aber sie läuft
Nein, es ist nicht, was Sie Düsteres denken.
Ich meine den Impftermin.
Aber der Leerlauf macht müde. Obwohl nichts geschieht, erschöpft er den Menschen. Deshalb kann ein
Alles im Einzelnen ein bisschen unangemessen dem konkreten Anlass gegenüber. Jedoch erklärlich angesichts der im
Wir sollen durchhalten, sagt man uns.
Ist schon gut, wir halten durch, IST JA SCHON