Zehn Stunden in der Wahlkabine

Wen soll man bloß am Sonntag wählen? Und wie lange darf man im Zweifelsfall grübelnd vor dem Stimmzettel hocken? Über das Problem der Entscheidungs­findung im Politischen und im Privaten.

Illustration: Dirk Schmidt

Ich müsste nun langsam mal den ersten Satz dieses Textes hier schreiben.

Es soll jedenfalls, das ist klar, um eine gewisse Entschlusslosigkeit vieler Menschen gehen, was die Wahlentscheidung am Sonntag betrifft. Die Leute wissen einfach nicht, wen sie wählen sollen, das ist jedenfalls mein Gefühl. Man trifft Menschen, die morgens festen Willens sind, ihr Kreuz bei den Grünen zu machen, nachmittags doch wieder zur SPD tendieren, zwischendurch eine FDP-Phase durchleben, abends aber plötzlich ­einen Schwenk zur CSU machen, ja,