Kommt man zum ersten Mal auf die gerade fertiggestellte »Palm Jumeirah«, das erste der vielen geplanten künstlichen Inselmonstren vor der Küste Dubais, fühlt sich das etwa so an, als würde man dem Klonschaf Dolly in die Augen blicken. Man weiß, hinter diesen wahr gewordenen Utopien steckt eine großartige menschliche Leistung, fragt sich aber, was für Folgen so ein Eingriff für die Natur hat. Die Dubaier begegnen dem mit unbekümmertem Selbstbewusstsein: Auf haushohen Plakaten zeigen sich Bauherren vor ihren Gebäuden in Cäsarkostümen. Hier kennt man keine Probleme, keine Finanzkrise, kein schlechtes Wetter.
Im soeben eröffneten »Atlantis Hotel«, dem Ersten auf der Palme, empfängt einen langustenfarbener Unterwasser-Schick mit Deko-Krabben; Aquarien mit Walhaien und Rochen, ein Wasserpark, in dem man in Glasröhren durch Haifischbecken saust, und ein Delfin-Begegnungszentrum. Man will den Planern nicht gleich Größenwahn unterstellen – aber bei so einem ausgeprägten Hang zum Überdimensionierten verwundert es kaum, dass im hauseigenen Souvenirshop eine Kollektion berühmter Bauwerke der Erde aus Glas angeboten wird: Eiffelturm, Big Ben, Gizeh-Pyramiden und dazwischen, wie selbstverständlich, das Hotelgebäude. (1) Atlantis Hotel mit Atlantis Waterpark und Dolphin Bay,
www.atlantisthepalm.com. Tel. 00971/4/426 10 00. Über Airtours 4 Tage im DZ inkl. zwei Emirates-Flüge 2938 Euro.
(2) Verkaufsbüro für Immobilien auf den künstlichen Inseln vor Dubais Küste: Nakheel, Al Sufouh Road, PO Box 17777, Tel. 00971/ 4/390 33 33, www.nakheel.com.
(5) (6) Bislang ist erst das Atlantis Hotel eröffnet worden, fast alle anderen Gebäude sind noch im Bau. Aber es gibt eine kleine Bar, in der sich Mitarbeiter des Hotels oder der Immobilien-büros treffen: Bidi Bondi, Al Manhal, Shoreline Apt. 4. Und einen Coffeshop: Costa Coffee, Al Manhal, Shoreline Apt. Clubhouse 2.
(7) Jetzt legt auch die Queen Elizabeth II, von Dubai für 100 Millionen Dollar gekauft, an der Palme an und wird zum Luxushotel.
Illustration: Zsuzsanna Ilijin