Morgens um fünf, wenn die Sonne noch ganz rosig ist, findet man in Las Vegas etwas, was es dort ganz selten gibt: Ruhe. Die Lichter am Strip leuchten dann nicht mehr ganz so grell, der Stau hat sich aufgelöst und es sind zu wenige Betrunkene unterwegs, als dass es sich für die Taxifahrer noch lohnen würde zu hupen. Die Straßenkehrer sammeln Cocktail-gläser in Form des Eiffelturms ein: Leute haben sie auf der Brüstung stehen lassen, die den künstlichen See vor dem »Hotel Bellagio« sichert. Die Museen mit Keramiken von Picasso und den Resten der Titanic haben seit Stunden geschlossen. Selbst das nicht enden wollende Spalier aus Männern und Frauen entlang der Gehwege hat sich gelichtet – wer bis jetzt keinen Handzettel mit der Telefonnummer einer Stripperin angenommen hat, will auch keinen mehr. Nur in den Casinos tragen immer noch Kellnerinnen Tabletts zu Spielern, die im Vanille-Nebel der Klimaanlagen vergessen haben, wie spät es ist. Oder welcher Tag. Und die wenigen, die wach genug sind, um gerade jetzt über den Strip zu bummeln, wundern sich: Wer hätte gedacht, dass selbst Sin City einen unschuldigen Moment haben kann? (1) Für Narren – Waffen aller Art testen: Las Vegas Gun Range & Firearm Center. 4610 Blue Diamond Rd., Tel. 001/702/386-GUNS.
(2) Karaoke singen mit Live-Bands: montags ab 22 Uhr, Mandalay Bay Hotel, 3950 Las Vegas Blvd. S, Tel. 877/632-7800, www.mandalaybay.com, DZ ab 160 Dollar.
(3) Steakhouse-Institution: Alan Albert’s, 3763 Las Vegas Blvd. S, Tel. 702/759-4006.
(4) Cowboystiefel: Bootstar, 3200 Las Vegas Blvd. S, www.bootstaronline.com.
(5) Frühstück: Peppermill, 2985 Las Vegas Blvd. S, Tel. 702/735-4177, www.peppermilllasvegas.com.
Illustration: Zsuzsanna Ilijin