Wie beschaulich dieses Bergdorf doch sein kann: mit Streichelzoo und selbst gemachter Biomarmelade im Hotel »Unterschwarzachhof«, auf dessen Parkplatz im Sommer tatsächlich Kaninchen rumhoppeln. Man kann Ausflüge mit der Pferdekutsche unternehmen, wunderbar Ski fahren oder wandern entlang der steilen Hänge, auf denen jeden Sommer wieder ein Bauer beim Mähen verunglückt. Es gibt jede Menge uriger Almhütten, die »Hexenhäusl« oder »Pfefferalm« heißen und auf denen Kässpatzn und zünftige Schnäpse ausgegeben werden. Alles eben so, wie man es gewohnt ist in den Alpen: ruhig und erholsam. Doch einmal im Jahr treffen sich hier die Harley-Fahrer, bärtige Zahnärzte und Rechtsanwälte, zum Austoben; und Mitte Dezember kommen die jüngeren Raver, mit fünfzig DJs, die den Ort ein Wochenende nonstop beschallen. Die deutsche und österreichische Polizei schirmen die Zufahrtsstraßen dann gemeinsam hermetisch ab, um auch wirklich alle 10000 Gäste nach Drogen zu durchsuchen. Nicht einmal vor Tabledance schreckt dieses andere, das laute Saalbach-Hinterglemm zurück. Wie das alles zusammengeht, der Krach und die Idylle? Man wechselt sich ganz friedlich ab.
(1) Unterschwarzachhof, Saalbach-Hinterglemm, Tel. 0043/6541/66 33, DZ ab 79 Euro.
(2) Rave on Snow findet vom 14. bis 16. Dezember an neun verschiedenen Orten statt; www.raveonsnow.de.
(3) Pferdeschlitten zur Lindlingalm am Glemmtal-ende, www.lindlingsalm.at, 55 Euro für 4 Personen.
(4) Schnaps Verkostung in der Edelbrennerei von Bartl Enn, an der Talstation Reiterkogel. Männer: unbedingt Dr.-Guyot-Birne probieren, Frauen: Haselnuss-Schnaps, schmeckt nach Nutella.
(5) Tabledance in der Lounge von Apresworld, www.apresworld.at.
(6) Pfefferalm, die urigste Hütte, 300 Jahre alt, nur Kerzenlicht, liegt direkt an der neuen Flutlicht-Rodelbahn vom Reiterkogel.
(7) Hexenhäusl an der Talstation des Zwölfer-kogels, kleinstes Après-Ski-Lokal der Alpen.
(8) Kirchenstube im Hotel »Zur Dorfschmiede«, mit einer Haube im Gault Millau.