Es ist morgens um zehn, und Charles Schumann sitzt im Schumann’s vor dem fünften Espresso des Tages. Was mit Deutschlands bekanntester Bar passiert, wenn er mit 76 Jahren jetzt tot vom Stuhl fällt? »Weiß ich nicht«, sagt der Mann, der eigentlich Karl Georg Schuhmann heißt und aus Kirchenthumbach in der Oberpfalz stammt. Dass ihn alle Welt Charles nennt, gehe ihm im Herbst seines Lebens zunehmend auf die Nerven: »Charles finde ich einfach blöd. Ich bin nicht Charles. Ich bin Karl – aber mit ‚C’ bitte!“»Ich sollte mich wohl bei ein paar Leuten entschuldigen«
»Ich setze mich jeden zweiten Tag mit meinen Leuten zusammen und frage: ‚Was machen wir? Nehmen wir einen von euch mit ins Boot?’ Das bleibt aber immer ohne Ergebnis.« Schuld an der fehlenden Nachfolgeregelung seien die Zwistigkeiten seiner Mitarbeiter: »Wenn ich sage, der oder der von euch könnte das, sagen die anderen: ‚Niemals! Unter dem arbeite ich keine Minute!’.« Sein Nachfolger war eigentlich Stefan Gabanyi, aber der hat seit fünf Jahren seine eigene Bar am Beethovenplatz: »Er würde auch mit der Größe des Schumann’s nicht zurechtkommen, weil er die Menschen noch weniger liebt als ich, und weil er nicht klarkommt mit Mitarbeitern, die dümmer sind als er – und alle sind dümmer als er. So kannst du keinen Laden führen.«
Vielleicht werde es jemand von außen, sagt Schumann: »Meine Japanisch-Lehrerin bietet neuerdings auch Coaching-Seminare an. Vielleicht fällt ihr eine Lösung ein.« Im Interview mit dem SZ-Magazin spricht Schumann auch über die Gerüchte, die sich um die erste Hälfte seines Lebens ranken: Rausschmiss aus einem Jesuiten-Internat, Bodyguard von Konrad Adenauer, Betreiber eines Striptease-Lokals in Südfrankreich, Botschaftsassistent in Stockholm, Politikstudium bei Kurt Sontheimer.
Das geamte Interview jetzt hier lesen mit SZ Plus: