»Der Geruch ist wie ein Trailer zu einem Film«

Nigel Slater gilt als bester Koch Englands. Dabei hat er nicht einmal ein eigenes Lokal – und hält sich selbst eher für einen Autor. Ein Gespräch über Ekel vor Eiern, den rauen Umgangston in Küchen und die Qualität von Tiefkühlerbsen.

Nigel Slater, 62, in seiner Arbeitsküche. Hier testet er die Rezepte für seine Zeitungskolumne und seine Kochbücher, die auf Deutsch im Verlag Dumont erscheinen, zuletzt Greenfeast.

Foto: Christopher Terry

SZ-Magazin: Bis vor einigen Monaten lief in England ein Theaterstück über Ihre Kindheit. Haben Sie es gesehen?
Nigel Slater: Sicher 25, 30 Mal. Das Stück ist ja seinerzeit durch einige Städte in ganz England gezogen. Ich wollte das Ensemble an jedem Ort unterstützen. Natürlich habe ich die Leute zuvor um ihr Einverständnis gefragt, ob ich das tun soll.

Haben Sie gehofft, alte Freunde und Bekannte im Publikum zu treffen?
Merkwürdigerweise habe ich nie jemanden in der Vorstellung getroffen, der auch in meinem Buch vorkommt, das dem Theaterstück zugrunde liegt. Einmal tauchte eine Frau auf, deren Sohn ich als Jugendlicher geküsst hatte. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob sie das wusste, denke aber schon.