Liebe muss sich rechnen

Von wegen Romantik: Wenn es um Zwischenmenschliches geht, regiert das reine Ökonomiedenken. So machen wir das schönste aller Gefühle zur Verhandlungssache.

Die große Liebe, da sind sich doch fast alle einig, hat nichts mit Kalkül zu tun. Sie lässt sich nicht einfach berechnen. Wo bliebe sonst die Romantik, die Sehnsucht nach dem einen Menschen, unserem Seelenverwandten, den es zu finden und zu erobern gilt? Die Liebe ist scheinbar eine der letzten Bastionen, die noch nicht von Wirtschaftsinteressen eingenommen wurde. Hier kann der Mensch unlogisch, irrational sein und mit Gedichten, Versprechungen oder mit selbst gepflückten Blumen handeln.

Die romantische Liebe ist tief in der westlichen Vorstellung verwurzelt, obwohl sie erst rund 200 Jahre alt ist – eine recht kurze historische Phase. In einer vorromantischen Zeit zählten bei der Partnerwahl und Eheschließung pragmatische Beweggründe: der Wille der Familien, Stand, Vermögen oder Mitgift. Erst seitdem sich Liebende tatsächlich selbst suchen konnten, gab es Romantik nicht mehr nur in der Literatur. Die Gefühle nahmen ihren freien Lauf, und manchmal verirrten sie sich dabei auch unglücklich. Denn je selbstbestimmter die Wahl und je vielfältiger die Möglichkeiten, desto unberechenbarer wurde die Liebe zugleich. Man suchte nach Anzeichen des Zufalls, der Einmaligkeit der Liebe, fand die gleiche Wellenlänge, wurde wie vom Blitz getroffen, und da diese aus dem Geiste der Romantik stammenden Metaphern nicht immer halfen, entstand langsam eine Großfabrikation der Liebesratgeber.

Die Romantik ist nicht ausgestorben. Trotzdem hat sich, wenn wir heute von Gefühlen sprechen, längst ein ökonomisches Vokabular eingeschlichen: Partnerbörsen, Heiratsmarkt, Marktwert. Wir investieren in eine Liebe, fragen, ob die Rechnung noch aufgeht, und ziehen den Schlussstrich. »Es gibt kaum ein anderes menschliches Vorhaben, das so oft schiefläuft wie die Liebe«, sagt der amerikanische Ökonom Tim Harford. In seinem neuen Buch The Logic of Life beschäftigt er sich nun – wie auffällig viele Wirtschaftswissenschaftler derzeit – mit den Themen Liebe und Ehe.

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Ökonomen wollen die Liebe logisch und berechenbar machen. Sie versuchen, wirtschaftliche Begriffe wie Angebot, Nachfrage oder Wettbewerb auf Beziehungen anzuwenden, als handele es sich dabei um einen kalkulierbaren Warenaustausch. Zugleich wird die Liebe heute tatsächlich oft weniger von Romantik als von der Ökonomie bestimmt. »Wir werden die Paar-Therapeuten und Scheidungsanwälte nicht ablösen, aber vielleicht einige ökonomische Gedanken in emotionale Unsicherheiten bringen«, sagt Tim Harford. Die beginnen schon bei der Suche nach dem richtigen Partner.

Margit Schröders letzte Beziehung ist drei Jahre her. »Drei Jahre auf diesem Singlemarkt zermürben einen völlig«, sagt sie. Sie hat sich bei einer Partnerbörse angemeldet, im Kochkurs und für Gitarrenunterricht, sie war auf »Essenseinladungen mit guter Männerquote«; sie ging zu Ausstellungs-eröffnungen, obwohl sie Kunst gar nicht interessiert, am Wochenende zum Skifahren, von der Arbeit erledigt, oder mit einer Freundin in die Hotelbar, denn auch dort komme es wie am Skilift zu zufälligen Begegnungen. Das Ergebnis? Zwei verheiratete Männer, ein Filmemacher, der Monate unterwegs war und ihr dann nächtelang seinen Rohschnitt erklärte, ein Anwalt, dessen Lebens-plan so ausgefeilt schien, dass sie unsicher wurde, ob sie da überhaupt noch reinpasst.

»Ich betrachte die Suche inzwischen wie einen Job.« Die 39-Jährige arbeitet bei einem Immobilienmakler, fünf Tage die Woche. Am Abend sehnt sie sich manchmal nur nach dem Flimmern des Fernsehers und einem warmen Nudelgericht. In solchen Momenten überkommt sie die Angst vor der Einsamkeit, die ihr bleiben könnte, und die Frage, ob ihre erste Beziehung, die so romantisch begann im Alter von 25 Jahren, nicht bereits die richtige gewesen wäre. Ob sie nicht einfach Zeit verschwendet hat seither? Und ob sie jetzt nicht noch viel pragmatischer, wirtschaftlicher vorgehen müsste?

Noch nie waren Partnerbörsen so gut besucht wie im Moment, mehr als sechs Millionen Deutsche gehen monatlich auf Liebessuche ins Internet. In der aktuellen Werbung von Neu.de wirbt die Partneragentur mit dem Slogan: »Herzklopfen oder Geld zurück«. Die Kategorisierung, wer zu einem passen könnte, ist auf solchen Websites systematisch nach Hobbys, Job, Wünschen geordnet. Denn ökonomisch gedacht, ist eine zu lange Partnersuche völlig ineffizient, vor allem weil der »Zeitwertverfall« droht. Wer mit zu hohen Ansprüchen und an den falschen Orten sucht, übersieht oft, dass der eigene Marktwert mit den Monaten und Jahren stark abnehmen kann.

(Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die obere Mittelschicht legt Wert auf »Neugier« und »Geschmack«, unteren Milieus ist »Zuverlässigkeit« am wichtigsten – wobei man sich meist innerhalb der eigenen Schicht verliebt.)

Deshalb empfiehlt Hanno Beck, Professor der Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule Pforzheim und Autor des Buches Der Liebesökonom, folgende Formel: »Testen Sie rund zehn Prozent aller potenziellen Partner. Sollte keiner davon in Betracht kommen, suchen Sie nicht unbegrenzt weiter. Sondern nehmen Sie den ersten Partner, der Ihnen besser gefällt als der ansprechendste Kandidat in der Stichprobe!« So trifft man mit verhältnismäßig wenig Aufwand und zugleich hoher Wahrscheinlichkeit eine relativ gute Wahl. Aber auch welchen »Wert« Menschen einander zuschreiben, ist ökonomisch erforscht: Die obere Mittelschicht legt Wert auf »Neugier« und »Geschmack«, unteren Milieus ist »Zuverlässigkeit« am wichtigsten – wobei man sich meist innerhalb der eigenen Schicht verliebt. Am besten am Arbeitsplatz. Sechzig Prozent der Partnerschaften kommen dort zustande.

Es herrscht also große Sehnsucht nach der Berechenbarkeit menschlicher Zuneigung. Denn mit 18 Jahren mag jeder noch romantisch sein; mit 28 setzt eine gewisse Rationalität ein, nach den ersten Erfahrungen und Enttäuschungen. Obwohl es niemand wirklich zugeben möchte, sind ökonomische Gedanken beim Versuch, die Liebe zu erklären, mittlerweile sehr beliebt. Dass es um Kategorien wie Angebot und Nachfrage geht, hat jeder kapiert. Wer liest noch Gedichte von Rilke, um sich Rat in Liebesfragen zu holen?

Selbst das Auswahlverfahren beim Tanzkurs versuchen amerikanische Wirtschaftswissenschaftler nun in Algorithmen zu berechnen. Die absolute Liebesformel existiert bislang allerdings nicht. Nur die Erkenntnis, dass Schönheit und Reichtum, die größten Marktvorteile, auch durch das sogenannte Humankapital ausgeglichen werden können – durch Interessen, Wissen, Freunde oder Kontakte.

Die Soziologin Eva Illouz beschreibt in ihrem Buch Konsum der Romantik, wie schnell sich trotz der vermeintlichen Freiheit der Liebe marktwirtschaftliche Aspekte durchsetzten. Denn selbst das so romantisch klingende Rendezvous, das heute im zeitlich beschränkten Speed-Dating seine profitabelste Form findet, war bereits ökonomisch bestimmt: Junge Menschen trafen sich nicht mehr zu Hause, sondern verabredeten sich im Kino, in Tanzlokalen, im Auto. Die Suche nach der richtigen Frau stürzte damals manchen jungen Mann in den finanziellen Ruin. Eva Illouz befragte kürzlich Paare, was für sie ein romantischer Moment gewesen sei, und die Momente waren meist mit Kosten verbunden: das schöne Essen im Restaurant, der Urlaub, der erste Tag in der neuen Wohnung. Haben wir die Romantik, die unbezahlbar und unbeschreibbar erscheint, verlernt?

»Die Ökonomisierung der Liebe zeigt sich am stärksten auf dem amerikanischen Dating-Markt«, sagt der Wirtschaftswissenschaftler Tim Harford. Schon beim ersten oder zweiten Treffen frage man die Produktionsmittel des anderen ab: Einkommen, Herkunft, wie sieht es mit dem Kinderwunsch aus? Aber trotz aller klaren Vorstellungen, wen man nun als Partner sucht, regelt vor allem das vorhandene Angebot auf dem Markt die Ansprüche. Die Ökonomen Michèle Belot und Marco Francesconi beobachteten mehr als 3000 Frauen und Männer beim Dating.

(Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die beiden Ökonomen erklären: »Wir haben es nicht mehr mit einer romantischen Suche nach dem einen zu tun, sondern mit einer möglichst effizienten Partnerwahl.)

Waren die Traumfrau oder der richtige Mann nicht einmal ansatzweise in Sicht, passten die Suchenden ihre Ansprüche den unzureichenden Marktverhältnissen an. Statt auf dem Wunsch »blond, sportlich, blaue Augen« zu bestehen, fand man sich mit »brünett, belesen und kommunikativ« ab, statt des Mercedes SLK nahm man auch den Ford Taurus. Die beiden Ökonomen erklären: »Wir haben es nicht mehr mit einer romantischen Suche nach dem einen zu tun, sondern mit einer möglichst effizienten Partnerwahl. Effizienz wird meist durch Sicherheit und ähnliche Interessen definiert.«

Die Schmidts, das sagten anfangs viele in ihrem Bekanntenkreis, die sind schon ein seltsam ungleiches Paar. Er ein Physiker in einem großen Unternehmen, sie eine selbstständige Kosmetikerin. Herr Schmidt leise, klein, seine Frau groß gewachsen, jovial und mit einem lauten Lachen. Nun sind sie seit fünf Jahren zusammen, auch wenn die Beziehung in dieser Zeit eher dem unsteten Kurs einer Aktie glich. Darüber sprechen sie ganz offen. Sie störte, dass er die Arbeit mit nach Hause nahm, er wollte mehr von ihrer Arbeit wissen. »Was soll ich da erzählen?« Nach der ersten Romantik, die alle Unterschiede zusammenhielt, gab es Probleme, beispielsweise in der Freizeit: Fahrradtour oder ein Nachmittag einfach auf dem Balkon? Wie man die gemeinsame Wohnung einrichtet? Da herrschten sehr unterschiedliche Vorstellungen.

Selbst am Küchentisch, an dem die beiden nun gemeinsam sitzen, erkennt man die Differenzen. Ein ordentliches Tischset aus Bambus auf ihrer Seite, die zerlesene Zeitung auf seiner. Sie erzählen von der Phase, in der sie einander alles gegenseitig vorrechneten: wie oft den Abwasch gemacht, wie oft Freunde getroffen, vor dem Fernseher eingeschlafen, Sex. Dann gab es bei ihm den Verdacht, sie habe eine Affäre, und bei ihr den Vorwurf, er interessiere sich für alles, bloß nicht für ihre Gefühle. Nach einer kostspieligen Paartherapie haben die beiden beschlossen, ihre Beziehung als »harte Arbeit« zu betrachten. »Wir hatten doch beide schon so viel investiert, der Verlust bei einer Trennung machte uns Angst«, sagt er. »Wir sind ja trotz allem ein gutes Team, und außerdem lieben wir uns«, sagt sie. Das Team Schmidt hat nun im Mai geheiratet.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich im Verhältnis zwischen Liebenden vor allem eines geändert: Der Begriff der Partnerschaft, des Teams, angelehnt an ein gleichwertiges Handelsverhältnis in der Businesswelt, hat sich durchgesetzt. Wer spricht schon noch von der »besseren Hälfte«, die man liebt, aber nicht immer versteht? Die Münchner Soziologin Christine Wimbauer beschreibt in ihrer Studie Geld und Liebe, wie sich Paare und Familien heute selbst oftmals als »Firmen« betrachten.

Für Ökonomen ist nun die Frage interessant, was für das Unternehmen Liebe tatsächlich geeigneter erscheint: möglichst ähnliche oder unterschiedliche Menschen? Bei den Partnerbörsen, die mit einer Arithmetik der Ähnlichkeiten arbeiten, ist diese Frage schon geklärt.

Aber in der Ökonomie kennt man den Vorteil der Spezialisierung und Arbeitsteilung. Für eine möglichst unterschiedliche Besetzung eines Paares – wie sie auch für eine Firma profitabel erscheint – spricht: Wenn der eine kocht, repariert, Computerprobleme löst und der andere bügelt und Auto fährt, steigert sich die Produktivität des Haushalts immens. Trotzdem sehen Wirtschaftswissenschaftler in einer zeitgemäßen Partnerschaft eher eine Produktionsgemeinschaft, die auf Vertrautheit und Zuneigung basiert, also auf einer Ähnlichkeit der Interessen und Wünsche.

(Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wer in einer festen Beziehung fremdgeht, könnte nicht nur sich selbst schaden, wenn er durch eine Trennung alle bisherigen Investitionen verliert, sondern er schadet auch dem Singlemarkt.)

Eine interessante Erkenntnis der Ökonomen besagt, dass Paare, die jahrelang zusammenleben, bis sie sich zur Hochzeit entschließen, ein höheres Scheidungsrisiko eingehen. Der Wirtschaftswissenschaft-ler Hanno Beck nennt das Phänomen »Beziehungsopportunismus«: Wer zu lange testet, hat vielleicht nur Scheu vor der »Festanstellung Ehe«. Vielleicht kommt doch noch etwas Besseres? Im Wirtschaftsjargon bezeichnet man diesen Effekt als »Reservationsnutzen«. Und wer in einer festen Beziehung fremdgeht, könnte nicht nur sich selbst schaden, wenn er durch eine Trennung alle bisherigen Investitionen verliert, sondern er schadet auch dem Singlemarkt. Denn wenn es stimmt, dass bis zu 70 Prozent der Menschen trotz fester Partnerschaft oder Ehe ans Fremdgehen denken, schwappt hier ein unsichtbares Angebot auf den Markt, das die Chancen der offiziellen Singles verringert; es entsteht sozusagen eine Schattenwirtschaft.

Das »Lebensmodell Partnerschaft« profitiert von der »Fixkostendegression«, so die kühle Rechnung der Ökonomen, denn eine Wohnung oder ein Auto für zwei Menschen lohnt sich weitaus mehr als nur für einen – außerdem werden Menschen in festen Beziehungen durchschnittlich älter. Trotzdem gehen bei der Ehe die Meinungen der Wirtschaftswissenschaftler auseinander. »Die Ehe wirkt wie ein Monopol, das dem Wettbewerb widerspricht. Welcher vernünftige Mensch würde sich freiwillig dazu verpflichten, lebenslänglich nur in einem Geschäft einzukaufen?«, sagt David Friedman, Autor des Buches Der ökonomische Code.

Dagegen sieht der Nobelpreisträger Gary Becker in der Ehe die einzig sinnvolle, wirtschaftliche Art des menschlichen Zusammenlebens. Amerikanische Ökonomen haben nun versucht, den durchschnittlichen Wert einer Ehe, zusammengesetzt aus den materiellen und immateriellen Leistungen der Partner füreinander, zu berechnen: Sie kamen auf einen Betrag von 100000 Dollar jährlich.

Das mag jetzt den letzten Romantikern unter uns alles zu weit gehen. Tatsache aber ist, dass die Ökonomie die Liebe beeinflussen kann. Welche Auswirkungen beispielsweise finanzielle Nöte, Arbeitslosigkeit oder eine Fernbeziehung auf Paare haben – das wurde bisher noch wenig erforscht.
Hans und Petra wollen hier nur mit Vornamen genannt werden, denn sie haben schwere Zeiten hinter sich, die noch nicht vorbei sind. Ein Jahr nachdem sie geheiratet hatten, ihre Tochter war bereits zwei, verlor Hans seinen Arbeitsplatz in einer großen Münchner Firma. Petra arbeitete Teilzeit, Hans schreckte davor zurück, zum Arbeitsamt zu gehen, und schrieb Bewerbungen. Die Bewerbungen wurden weniger, seine Zweifel größer, ob er die junge Familie wieder mit-ernähren könnte. Nachts, wenn er nicht schlafen konnte, begannen sie immer öfter zu streiten: »Unsere ökonomische Situation hätte die Liebe fast zerstört.«

(Lesen Sie auf der nächsten Seite: »Eine Blume kann doch keinen Streit am Telefon aufwiegen. Und was für einen Wert hat schon ein Kuss als Versprechen?«)

Inzwischen führen sie eine Fernbeziehung, Hans arbeitet nun in Stuttgart. Weder ihr noch sein Verdienst würden allein für ein ständiges Zusammensein reichen, deshalb bleibt es bei Wochenendtreffen. »Eigentlich passen die Themen Geld und Liebe gar nicht zusammen«, sagt Hans. Er sei eigentlich romantisch veranlagt und habe Petra schon mal ein Herz in einen Baum geritzt. Aber nun denkt der 35-Jährige »völlig pragmatisch über die Liebe«. In einer Beziehung, wenn das Geld und die Zeit knapp sind, werde viel gerechnet. »Eine Blume kann doch keinen Streit am Telefon aufwiegen. Und was für einen Wert hat schon ein Kuss als Versprechen?«, sagt Petra kühl wie in einem Geschäftsgespräch. Von Romantik allein könne niemand leben. Dieser Satz passt nicht zu der zierlichen Frau, die nichts Kalkulierendes oder Hartes an sich zu haben scheint. Dann berührt sie seine Hand, ganz leicht.

Leben wir in einer Zeit der Ökonomisierung der Liebe? In Kolumnen der amerikanischen und englischen Presse sind wirtschaftliche Berechnungen der Gefühle inzwischen ein Modethema. Eine Kolumnistin der Times rät beispielsweise, die Idee der »Soulmates« (»Seelenverwandten«) ein für allemal zu beenden. »Nur weil jemand die gleiche Marmelade zum Frühstück isst und gern ins Kino geht, heißt das doch nicht, dass er Sie glücklich machen wird. Vermarkten Sie sich lieber selbst gut auf dem Heiratsmarkt, dann haben Sie die besten Chancen.«

Die Zeiten haben sich geändert in den Liebesbeziehungen. Stimmen muss heute nicht mehr die Chemie, sondern die Bilanz.

Rafael Krötz (Foto)