Vor zwei Jahren noch haben ihm die CSU-Landtagsabgeordneten auf die Schulter geklopft: Erwin, du machst uns den nächsten Ministerpräsidenten! Dann hat Staatskanzleichef Huber einen Fehler gemacht. Er ließ sich von Edmund Stoiber einen Job andrehen: Als großer Reformator sollte Huber den Freistaat umkrempeln. Der treue Huber holzte daraufhin im Staatsforst, löste Behörden auf und strich Beamtenstellen. »Wer den Teich trocken legen will, darf nicht die Frösche fragen«, hat er angeblich in einer internen Besprechung gesagt. Das war der CSU-Fraktion dann doch zu viel. Der Erwin, erzählten Hubers einstige Freunde, habe sich sehr zu seinen Ungunsten verändert: Sein Ton sei so schroff geworden. Innenminister Beckstein reformierte derweil ein bisschen die Polizeiverwaltung, warnte vor militanten Islamisten und trat beim fränkischen Fasching in Veitshöchheim auf. Das kam sehr gut an in der CSU. Bei den Journalisten übrigens auch: Beckstein kann jetzt immer öfter über sich lesen, er sei im Grunde ein verkappter Liberaler. Ist er ja auch, im Vergleich zu Otto Schily. Jetzt will Beckstein bayerischer Ministerpräsident werden. Huber auch. Für Huber hat sich bisher nur der JU-Landeschef Manfred Weber stark gemacht. Der sitzt aber bloß im Europaparlament. Falls Stoiber Beckstein nicht als Innenminister in Merkels Kabinett unterbringt, wird es in München zur Kampfabstimmung kommen. Es sieht schlecht aus für Erwin Huber.
Fotos: ddp,dpa
Erwin Huber & Günther Beckstein
Zwei, die nicht miteinander können.