»Ich weiß, dass man das Schlimmste überleben kann«

Der Sänger Nick Cave ist in seinem Leben mehr als einmal durch die Hölle gegangen – und verarbeitet diese Erfahrungen nun auch in Keramikkunst. Beim Atelierbesuch spricht er über seine Teufelsfiguren, den Tod zwei seiner Kinder und warum er gerne konservativ ist.

Nick Cave im Atelier seiner Frau, der Modedesignerin Susie Cave, in Lewes, England.

Nick Cave hat noch keine Augen für seinen Gast. Mit einem feinen Pinsel tupft er schwarze Barthaare auf einen gehörnten Kopf. Vor ihm auf dem Arbeitstisch ist eine etwa 30 Zentimeter große Tonfigur, noch fast ganz weiß – ein Teufel, der gerade in den Krieg reitet. Er stammt aus seiner 17-teiligen Serie The Devil: A Life, die im April in der Xavier Hufkens Galerie in Brüssel ausgestellt und zum Verkauf angeboten wird. Cave trägt einen Kittel, blütenweiß, darunter kommt die Popfigur zum Vorschein, die man kennt: schwarzer Anzug, weißes Hemd, Krawatte und Loafer. Seine Haare und Augenbrauen sind auch noch mit 66 pechschwarz. Dass er sie färbt, ist schon lange kein Geheimnis mehr.