Erdem
Feine Seide, bedruckt mit Vögeln und Ranken – eine Bluse mit Schluppe. Damit sie nicht zu verträumt wirkt, zeigt der Designer Erdem Moralioglu aus London dazu Hosen aus fester Baumwolle und klassische Regenmäntel. Durch seine aufwendigen Prints und Stickereien entstehen viele Einzelstücke. Bei aller Weichheit und Fantasie verliert er sich nie in Nostalgie. Der Traumdeuter!
Nicolas Andreas Taralis Ein federleichter, silberfarbener Poncho steht für die Mischung aus Eleganz und Hardcore, schick und leger, die Nicolas Andreas Taralis immer gelingt. Er weiß, wie man ein akkurates Sakko und die perfekte Hose schneidert. Sein Lehrer: Helmut Lang. Seine zwanghafte Geradlinigkeit, sein Hang zur Finsternis sind weit von einer Anpassung an die Modeindustrie entfernt. Der Retter!
Bruno Pieters
Das übliche Thema: die Kurzjacke. In Schwarz. Doppelreiher aus Baumwolle. Aber Bruno Pieters aus Antwerpen macht etwas Besonderes daraus. Als ob er sich ausschließlich mit Schnitt, Proportionen und Charme von schwarzen Kurzjacken beschäftigt hätte, bis sie perfekt sind. Zum Glück gibt es bei ihm auch: Hosen, Blusen, Kleider, Röcke – nach gleichem Prinzip. Der Konstrukteur!
Martin Grant
Selten sind Korsagenkleider tragbar, schnell wirken sie ordinär und aufdringlich. Nicht so bei dem Entwurf von Martin Grant. Der ist anständig, ohne langweilig zu sein. Das schätzen nicht nur Einkäufer großer amerikanischer Luxuskaufhäuser, sondern auch Privatkundschaft wie Cate Blanchett und Lee Radziwill. Weil Grant weiß, was mit Prêt-à-porter gemeint ist. Nämlich was zum Anziehen. Der Pragmatiker!
Kim Jones
Ein bunter Mohairpullover ist eher ungewöhnlich für die Kollektion von Kim Jones, der Brite ist eigentlich auf Sportswear spezialisiert. Doch seine Kaschmir-Baumwoll-Jogginghosen, die Sweatshirts oder Clubsakkos sind an bestem englischem Schneiderhandwerk und Lässigkeit nicht zu überbieten. Schade, dass er nur für Männer entwirft. Ein echter Kerl!