Was Arnold Schwarzenegger, Demi Moore, Sylvester Stallone und Jackie Chan können, das kann ich auch. Dachte sich Tommaso Buti, ein mittelloser Italiener aus Florenz Anfang der Neunziger.
Es war die Zeit der Promi-Cafés. Jeder Berufsstand, der öffentlich genug arbeitete, eröffnete seine eigene Restaurantkette: Die Schauspieler machten das Planet Hollywood auf und die Sportler um Shaq O’Neal, Monica Seles und Andre Agassi das All Star Café. Das Hard Rock Café gab es damals schon lange, aber es funktionierte nach den gleichen Regeln: Kunden mit der metaphysischen Nähe zur Prominenz anlocken und ihnen dann Burger verkaufen. Warum sollte das nicht auch mit Models gehen?
Models waren Mitte der Neunziger die Shootingstars unter den Prominenten. Supermodels eben. Tommaso Buti, damals Mitte zwanzig, gut vernetzt in New York und schnell zu Geld gekommen, machte einen Termin mit Claudia Schiffer in Paris. Sie kam mit ihrem Agenten, am Ende gab es einen Deal. Ebenso mit drei weiteren Supermodels: Naomi Campbell, Christy Turlington und Elle MacPherson.
Er eröffnet eine Kette von Restaurants, die Fashion Café, heißen sollen, stattet die Läden mit Kleidungstücken aus (Leo-Print-Sitzecken, einem Laufsteg für die Gäste und einem Haufen Spiegel) und die Topmodels sollten so tun, als seien es ihre Läden, also gegen Bezahlung regelmäßig zum Posieren und Pfannkuchenbraten vorbeischauen. Genial, fand er.
Doch die Fashion Cafés sind längst Geschichte, der Gründer Buti ist wieder in Italien, die Models sind sauer und erheben schwere Vorwürfe. Wir haben Buti in Florenz getroffen und mit ihrem über die Fashion-Cafés gesprochen. Warum stand am Ende der Idee seine Verhaftung? Wie passen Fast Food und Schlankheitswahn zusammen? Und warum war Donald Trump so ziemlich der einzige Mensch, der damals zu ihm hielt?
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Foto: Evy Mages / NY Daily News Archive via Getty Images; dpa