Für viele ist der Rollkragenpullover nichts Besonderes. Ein Basic, das man drunter trägt, um in dem, was man drüber trägt, nicht zu frieren. Eine Art hochgeschlossenes Unterhemd also. Findet man gestapelt im Schrank für den Winter, in Schwarz oder Cremefarben, bevorzugt bei Architekten oder Galeristinnen. Der Rolli in dieser Basis- statt in der fülligen Dickstrickzopfmuster-Variante zeigt das Wärmebedürfnis seines Trägers, ohne zu sehr aufzutragen. Vielleicht haben ihn deshalb die Existenzialisten so geliebt, weil er der Kälte der Welt etwas Elementares entgegensetzt.
Dabei ist der Rolli durchaus ein besonderes Stück. Man kann ihn pur tragen, ohne langweilig zu wirken. Man kann sehr sexy darin aussehen, denn er betont die Figur, vor allem wenn er aus dünner Wolle und fein gerippt ist und man den BH durchsieht. Ja, man kann ihn sogar in die Hose stecken, ohne sich lächerlich zu machen: In Verbindung mit einem Rock oder einer Bundfaltenhose und entsprechender Oberweite macht das eine nahezu atemberaubend taillierte Silhouette. Hauptsache, man versteckt ihn nicht unterm Blazer oder dehnt ihn über den Hosenbund. Wie also trägt man diesen Winter Rolli? Selbstbewusst, nonchalant – wie ein Basic, aber ein besonderes.
Model Kristine Drinke / elite models london; Styling Kathy Kauder; Make-up Jochen Pahs für Chanel; Retusche Franziska Strohm for thegaabs; Red camera operator Richard / theregistrygaabs
Foto: Markus Gaab