Beats, Schweiß und Tränen

Die bayerische Band LaBrassBanda ist für ihre Live-Auftritte berühmt. Die Corona-Pandemie verändert nicht nur das Leben solcher Musiker radikal, sondern auch all der Menschen hinter der Bühne: Techniker, Fahrer, Managerin. Manche lösen jetzt ihre Altersvorsorge auf – und manche finden selbst noch die Kraft, anderen in Not zu helfen.

Barfuß, in Lederhosen, bekannt in Clubs und Bierzelten in Sibirien, Los Angeles und Oberaudorf: Im vergangenen Jahrzehnt hat La Brass Banda rund 1000 Konzerte gespielt.

Er sitzt im Regen, auf einem Plastikstuhl vorm Edeka in Forstern. Langer Flachbau an der Staatsstraße, davor ein großer Parkplatz, drum herum braune Februarwiesen. Sepp Kellner, 55, kleiner Mann mit breiten Schultern, schwarze Bomberjacke, Kunstpelzkragen, die Baseballmütze verkehrt auf dem Kopf.

Eigentlich arbeitet Kellner nicht vor Supermärkten, sondern in Konzerthallen. 36 Jahre ist er im Geschäft, ein Rocker, sagt er von sich, die Leute in der Branche nennen ihn eine Legende, er zieht sein Handy aus der Tasche und zeigt