Goa

Schwaden von "Royal Nepalese"

Hippies sitzen heute noch mit verknoteten Knien unter Palmen, ignorieren den Sand zwischen den Zähnen; sie ernähren sich von Mango-Lassi und Müsli und tragen zum Shiva-Tattoo oder Nasenring eine haschischgeglättete Entspanntheit zur Schau. Seit fast vierzig Jahren ist Goa das tropische Sehnsuchtsland westlicher Aussteiger, längst sind sie zum Sinnbild von Indiens kleinstem Bundesstaat geworden. Goas endlos lange Sandstrände, die noch immer spottbilligen Preise und die tolerante, durch die portugiesische Vergangenheit fast mediterran angehauchte Lebensweise der teils katholischen, teils hinduistischen Bevölkerung machen es ihnen leicht, hier wenigstens vorübergehend ihr irdisches Paradies zu finden. Inzwischen wissen auch immer mehr Inder aus den Metropolen und anderen Gebieten des Subkontinents den lockeren Lebensstil zu schätzen. Nur die Händler aus Kaschmir sind nicht so glücklich über die Goa-Hippies, die angesichts ihrer beschränkten Reisemittel den Himalaya-Nippes und die gefälschten Paschminaschals verschmähen, auf die sich die immer zahlreicher werdenden Pauschalurlauber voller Begeisterung stürzen. Zum Ausweichquartier der Hippies entwickelt sich derzeit der Om-Strand von Gokarna im benachbarten Bundesstaat Karnataka.

Übernachten: Der ehemalige deutsche Modefotograf Bernd Slotta vermietet am stillen Strand von Agonda im Süden von Goa zwei stilvolle Gäste-Bungalows. Turtle Lounge, DZ ab 100 Euro, Mobil 0091/942/1152150.
Essen: Wenn es mal ein bisschen mehr kosten darf: Goas bester Koch ist eine ehemalige Hausfrau aus Ponda, die in dem brandneuen, wunderschönen indo-portugiesischen Restaurant Casa Sarita im Hyatt Hotel hervorragende goanische Hausmannskost zubereitet. Park Hyatt, Arossim Beach, Cansaulim, Tel. 0091/832/2721234.
Unbedingt den Saturday Night Market von Baga und den legendären Mittwochsmarkt von Anjuna im Norden von Goa besuchen. Dort verkaufen indische Händler und westliche Hippies Seite an Seite Kitsch, Kunsthandwerk und selbst entworfenen Silberschmuck. Lohnenswert ist auch eine Mehrtagestour zur hinduistischen Ruinenstadt Hampi im Landesinneren von Karnataka, Touren werden von Goa aus arrangiert.
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