Der Mitterspitz hat keinen Skywalk, auf dem seine Besucher über die Steilwand hinausgehen können – so wie bei seinem direkten Nachbarberg, dem Hohen Dachstein. Dem Mitterspitz fehlt auch ein Eispalast, mit Comic-Figuren aus Münchner Eis, weil das Gletschereis zu milchig und nicht schön genug ist. Der Mitterspitz hat keine Express-Seilbahn, keine bewirtschaftete Hütte direkt neben dem Gipfel, keine Basejumper, die auf ihm verunglücken, auch nicht bis zu 2500 Besucher täglich im Sommer, so wie der Dachstein. Dafür ist der Mitterspitz noch nicht übersät von Bohrlöchern und Kletter-steigen. Die Kletterer müssen sich auf ihm den Weg selbst suchen. Im ersten Drittel der Steilwand lassen sich manchmal scheue Steinböcke blicken. Der Mitterspitz ist rund 70 Meter kleiner als sein Nachbar, aber er hat es dennoch nicht nötig, sich auf Postkarten größer zu machen, so wie der Hohe Dachstein, der arg darunter zu leiden scheint, ganz knapp die 3000er-Marke zu verfehlen.
Auf dem Mitterspitz sitzt man selbst im Sommer allein, während gegenüber auf dem Gipfel des Hohen Dachstein sich oft fünfzig Leute auf den Füßen stehen. Die Aussicht von beiden Bergen ist grandios: bei klarer Sicht bis zu 300 Kilometer.
Höhe: 2925m
Übernachten: Zeiserhof, Ramsau, Tel. 0043/ 3687/81239, www.zeiserhof.at, DZ ab 60 Euro. Kleine Pension auf Bio-Bauernhof.
Essen: Käskrainer mit Sauerkraut auf der Dachsteinwarte.
Unbedingt: Der Steiner Kletterweg auf der Dachsteinsüdwand wird 100 nächsten Sommer, große Festlichkeiten, und am 29. August wird der Grat beleuchtet.