Für die Deutschen ist der Pfänder nur ein Tunnel. Im Sommer auf dem Weg durch die Schweiz nach Italien, im Winter auf der Strecke nach St. Anton oder Lech. Und es fahren so viele Autos hier durch, dass eine zweite Röhre her muss. Deshalb wühlt sich gerade ein Bohrer mit zwölf Meter Durchmesser durch die Berg-Eingeweide, mit einer Geschwindigkeit von einem Meter pro Tag. Aber den Einheimischen gilt der Pfänder als Hausberg mit magischen Kräften. Hochschwangere müssten nur behutsam von ihm niedersteigen, heißt es, schon setzten die Wehen ein. Fremde bemerken in der Kabine der Pfänderbahn, dass sich bäuerliche Landschaft und zeitgemäße Architektur gut vertragen. Und vom – für Österreich sehr niedrigen – Gipfel aus sieht man die Schweizer Berge, die Stadtinsel von Lindau und die Sonne im Bodensee untergehen, als tauche sie ins Meer.
Das hier ist eine von Europas Top-Exportregionen, und doch so ruhig und beschaulich, dass die Menschen vom »Ländle« sprechen. Vorarlberger sind nämlich Österreichs einzige Alemannen. Ihr Dialekt ist für Außenstehende nur sehr schwierig zu erlernen. Unsere Tochter erwirbt ihn allmählich von ihrer Mutter. Das mit dem Pfänder und den Wehen hat bei uns nämlich ziemlich gut geklappt.
Höhe: 1064m
Übernachten: Gourmethotel Deuring Schlössle, Bregenz, DZ ab 210 Euro, das DZ mit 5-Gang-Gourmet-Menü 165 Euro p. Person. Tel. 0043/5574/47800.
Essen: Gasthof Adler, Schwarzenberg, feine Regionalküche mit zwei Hauben in denkmalgeschütztem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert.
Unbedingt: Für Damen das Wolford-Outlet in Wolfurt, für Herren der dort und in Dornbirn hergestellte Schnaps aus »Subirer« (Saubirnen, nicht ess-, aber brennbar).