20. März 1998
(Edith D., *1919) Rede einer mit dem anderen Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, weil wir untereinander Glieder sind. Epheser 4/25 – Herr, wie gut das heutige Wort!
Die zwei Schwestern von der Sozialstation kamen am Morgen. Ich musste so weinen, weil ich einfach nicht verstehen kann, dass ich so viel Mühe mache. Habe ja im langen Leben so viel geholfen. Warum nur fällt mir Hilfe annehmen so schwer? So schön es auch sein mag, alt zu werden, denke ich oft, nur kein Pflegefall werden.
Denke oft an die langen Leidenstage meines Mannes.
Tagebuch: 20. März 1998
Und immer wieder Frühling: 100 Jahre Zeitgeschichte in privaten Notizen.